BELGIEN: Brutaler Mord an schwulem Mann

BELGIEN: Brutaler Mord an schwulem Mann
In Belgien wurde ein schwuler Mann tot in einem Park aufgefunden. Die Polizei hat drei mutmassliche Täter verhaftet. Die Minderjährigen sollen ihr Opfer mittels Dating App in einen Hinterhalt gelockt haben. Auch sonst nehmen LGBTI+ feindliche Hassverbrechen in Belgien massiv zu.

Die LGBTI+ Community im belgischen Ostflandern ist erschüttert. Am Wochenende wurde in einem Park die Leiche es 42-jährigen Mannes aufgefunden. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich um David Polfliet, und er wurde offenbar mit einem Messer erstochen, sowie mit Schlägen traktiert. Zwar hat die Polizei die Tat noch nicht als LGBTI+ feindliches Hassverbrechen bezeichnet, doch laut Medien und Informationen aus Ermittlerkreisen deutet alles daraufhin.

Bei den mutmasslichen Tätern handelt es sich um einen 16- und zwei 17-jährige Jugendliche, wovon zwei von ihnen wie das Opfer ebenfalls aus Beveren kommen, sowie einer aus Antwerpen. Sie haben sich offenbar am Sonntag selber auf dem Polizeiposten gemeldet. Wie aus Berichten hervorgeht, sollen die drei Jugendlichen ihr Opfer mittels einem Fake-Profil auf einer Dating App in einen Hinterhalt gelockt haben. In einem Park verlangten sie erst Geld, doch als Polfliet nicht zahlen wollte, wurde er verprügelt. Einer der Täter soll darauf ein Messer gezückt und auf das Opfer eingestochen haben. David Polfliet ist noch vor Ort verstorben und wurde darauf von einem Fahrradfahrer entdeckt.

Sollte das Tatmotiv der Homophobie bestätigt werden, wäre es der erste solche Mordfall in Belgien seit neun Jahren. Die Polizei ermittelt zudem noch bei zwei weiteren Raubüberfällen, bei welchen Jugendliche ebenfalls in der Region schwule Männer in eine Falle lockten. Dazu benutzten sie ebenfalls Fake-Profile in Dating Apps.

Auch in Belgien nehmen LGBTI+ feindliche Übergriffe massiv zu: So wurde in den fünf Jahren bis 2019 eine Zunahme von insgsamt fast 40 Prozent verzeichnet. Doch dies dürfte wiederum bloss die berühmte Spitze des Eisbergs sein, da sich nach wie vor viele LGBTI+ nicht getrauen, Vorfälle bei der Polizei zur Anzeige zu bringen.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Telefonnummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch oder via hello@lgbt-helpline.ch.