BRASILIEN: Junger LGBTI+ Aktivist brutal ermordet

BRASILIEN: Junger LGBTI+ Aktivist brutal ermordet
Er wollte die Welt zu einem besseren Ort machen, war voller Träume und er kämpfte in Bolsonaros Brasilien unermüdlich für die Rechte von Minderheiten. Nun wurde der schwule Lehrer Lindolfo Kosmaski, gerade einmal 25-jährig, erschossen in seinem verbrannten Auto aufgefunden. Die Polizei geht von einem Hassverbrechen aus.

In Brasilien unter Jair Bolsonaro haben LGBTI+ Feindlichkeiten nochmals zugenommen und auch die Morde an queeren Menschen haben einen traurigen Rekord erreicht. Auch Lindolfo Kosmaski soll vor seinem Verschwinden bedroht worden sein, erklärt dessen Cousin. Wenige Tage zuvor soll er gar eine Morddrohung erhalten haben. Doch was genau in dieser Nacht passiert ist, ist noch nicht klar, doch die Polizei geht von einem Hassverbrechen aus.

Lindolfo Kosmaski sei in der Region bekannt gewesen, so dessen Cousin weiter. Er sei in einer Bar in Coxilhão gewesen, habe ein paar Gästen noch ein Bier bezahlt und sei dann einfach verschwunden. Auch sein Mobile habe er im Lokal liegen gelassen. Später wurde die Leiche des 25-Jährigen mit mehreren Schussverletzungen und gefesselt in einem verbrannten Auto an der Seite einer Autobahn im Abschnitt São João do Triunfo in Paraná aufgefunden.

Laut G1.Globo.com wurden von der Polizei bereits drei Personen im Alter von 20, 33 und 39 Jahren festgenommen. Sie wollen Kosmaski laut eigenen Angaben gekannt haben. Über ein mögliches Tatmotiv ist bislang noch nichts bekannt, ebenso wenig wie ob ein Zusammenhang mit den Drohungen besteht, welche Kosmaski erreichten.

Lindolfo Kosmaski war Lehrer und er unterrichte an vier verschiedenen Schulen in der Region, zudem lebte er offen schwul. Da er so offen lebte, wurde er aber auch angreifbarer. Daneben setzte er sich bei Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra (MST), einer Bewegung der landlosen Bauern, ein. Die Organisation wurde vom Marxismus inspiriert und fordert sowohl Landreformen wie auch soziale Gerechtigkeit. Er stellte sich zudem auch zur Wahl für den Gemeinderat, konnte aber nicht genügend Stimmen für sich gewinnen.

Seine Freund:innen organisierten im Gedenken an Lindolfo Kosmaski eine Mahnwache mit Kerzen in São João do Triunfo. Sie wollten so einerseits der Familie des jungen Mannes beistehen und den Druck auf die Polizei erhöhen, damit diese den brutalen Mord schneller aufklärt.