BRUNEI: Erster Mann wegen gleichgeschlechtlichen Aktivitäten angeklagt
Der internationale Aufschrei war - völlig zurecht - enorm als bekannt wurde, dass Brunei sein Strafgesetz in Bezug auf gleichgeschlechtliche Handlungen massiv verschärft hat. Angeführt unter anderem von George Clooney meldeten sich immer mehr Firmen und Celebrities, und verurteilten die Ankündigung von Brunei aufs schärfste. Ab März 2019 drohte Männern, welche Sex mit Männern hatten, nämlich die Todesstrafe mittels Steinigung und Frauen drohten bei gleichgeschlechtlichen Handlungen bis zu hundert Peitschenhiebe. Der internationale Protest hat zumindest dahingehend gewirkt, als dass der Sultan von Brunei ein Moratorium angekündigt hat, unter welchem die Steinigung vorerst ausgesetzt werde. Homosexualität bleibt aber weiterhin höchstillegal.
Nun steht das neue Gesetz erstmals auf dem Prüfstand: Erstmals wurde nämlich ein Mann offiziell für gleichgeschlechtliche Aktivitäten angeklagt. Er soll angeblich von zwei anderen Männern sexuelle Dienste gegen Geld bezogen haben. Dabei soll er die beiden Männer aber nicht bezahlt haben, sondern, er soll dem ersten Mann die Kleider gestohlen, und dem Zweiten ein Samsung S6 entwendet haben.
Da der Fall derzeit von einem Amtsgericht beurteilt wird, drohen dem Mann bis zu drei Jahre Haft, eine Geldbusse, oder beides. Wird der Fall aber weitergezogen, und kommt er vor ein Schariagericht, dann könnte auch die Todesstrafe ausgesprochen werden. Spätestens bei der nächsten Instanz wird sich also zeigen, wie ernst das Versprechen des Sultans genommen werden kann, als er das Moratorium auf die Todesstrafe angekündigt hat.
Der Prozess wurde auf den 8. Januar vertagt...