BURKINA FASO könnte Homosexualität bald kriminalisieren
Es war im Jahr 2022 als sich die Militärjunta in Burkina Faso an die Macht putschte und das Land unter die Führung von Juntachef Ibrahim Traoré stellte. Dass das Strafgesetz gleichgeschlechtliche Aktivitäten im Land derzeit nicht verbietet, ist Justizminister Edasso Rodrigue Bayala ein Dorn im Auge, und deshalb hat er nach einer Kabinettssitzung bekanntgegeben, dass sich dies nun ändern soll.
Einzelheiten zu den Verschärfungen der Gesetze gegen queere Menschen nannte er zwar noch nicht, doch er kündigte an, dass gleichgeschlechtliche Handlungen, selbst wenn sie einvernehmlich sind, künftig illegal sein werden. Bislang sind im westafrikanischen Land gleichgeschlechtliche Ehen explizit per Gesetz verboten, nicht aber gleichgeschlechtliche Handlungen.
Bayala wird nun wohl einen Entwurf für ein entsprechendes Gesetz ausarbeiten, der vom Parlament, welches ebenfalls vom Militär kontrolliert wird, abgesegnet werden muss. Schlussendlich muss dann auch noch Juntachef Ibrahim Traoré der Vorlage zustimmen. Widerstand dürfte es auf politischer Seite kaum geben.
Kritik an diesem Vorhaben gibt es aber trotzdem auch im Inland: So verurteilte die Nationale Beratende Kommission für Menschenrechte diese Ankündigung. Alle Menschen seien gleich an Würde und Rechten, hiess es in einer Stellungnahme. Diskriminierungen wie diese würden die Gesellschaft schwächen und die Gemeinschaft spalten. Man müsse gemeinsam die Mentalität ändern, denn jeder Mensch verdiene es ohne Angst vor Ausgrenzung und Verurteilung zu leben.
Andere Menschenrechtsaktivist:innen erklären, dass das Land und Afrika wichtigere Themen habe, als gleichgeschlechtliche Handlungen zu verbieten. Man frage sich, weshalb man eine Angelegenheit politisiere, welche die Privatsphäre von zwei Erwachsenen betreffe, welche beide zu diesen Handlungen einwilligen.
In Afrika gibt es derzeit zahlreiche Länder, welche ihre Gesetze gegen LGBTI+ verschärfen wollen, so etwa Uganda, Tansania oder auch Kenia.