CHINA: Zwei LGBTI+ Organisationen geschlossen
Homosexualität ist seit dem Jahr 1997 legal, und seit 2001 auch nicht mehr als Geisteskrankheit definiert. Doch trotzdem treffen gerade LGBTI+ Organisationen immer wieder auf massiven Widerstand von der chinesischen Regierung ausgehend. Anlässe werden abgesagt, Razzien werden durchgeführt, oder wie im jüngsten Fall, als zwei LGBTI+ Organisationen in der südlichen Region Guangzhou kurzerhand als illegal verboten wurden.
So hat die Regionalregierung die Regenbogen-Gruppe der Guangzhou Universität, sowie das Guangzhou Gender and Sexuality Education Center kurzerhand als illegale Sozialorganisationen bezeichnet und somit geschlossen. Die beiden Organisationen haben an der Universität über die sexuelle Diversität aufgeklärt und auch Opfer von sexueller Gewalt oder Belästigung unterstützt.
Da sich die Gruppen nicht korrekt registriert haben, würden sie illegal arbeiten, hiess es von Seiten der Regierung. Verschiedene Aktivisten kritisieren dies aber gerade: Es sei enorm schwierig eine LGBTI+ Organisation zu registrieren. So dürfe man etwa nicht angeben, dass man sich an Schwule, Lesben, Bisexuelle oder trans und inter Menschen wende. In der Provinz Guangdong etwa müsse man das Wort „gay“ ebenfalls aus Namen entfernen, um überhaupt eine Chance zu haben, sich als Organisation zu registrieren.
Das Guangzhou Gender Education Center hat mittlerweile aufgegeben und seine Arbeit eingestellt. Man bedanke sich für die Unterstützung und die Ermutigungen für ihre Arbeit in den letzten zwei Jahren bei den verschiedensten Fällen von sexueller Belästigung, liess die Organisation mitteilen.
Auch im täglichen Leben gibt es immer neue Einschränkungen für die Community. So hat China’s Netcasting Service Association (CNSA) im Juni 2017 LGBTI+ Inhalte aus dem Internet verbannt, da Homosexualität abnormales Verhalten sei. Ein Gericht hat dieses Verbot im Oktober sogar noch bestätigt. Der Kläger, Fan Chunlin, und sein Anwalt haben aber angekündigt in Berufung gehen zu wollen...