DEUTSCHLAND: 300 aus homo- und transphobem Hass motivierte Straftaten im 2017

DEUTSCHLAND: 300 aus homo- und transphobem Hass motivierte Straftaten im 2017
Das deutsche Innenministerium veröffentlichte die Zahlen für Hassverbrechen, welche auf Basis der sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität passierten. In Deutschland zeigt sich dabei ein leichter Gegentrend: Die Zahlen sind im Gegensatz etwa zu Grossbritannien und den USA leicht rückläufig.

In den USA und Grossbritannien zeigten aktuelle Statistiken erschreckende Zahlen: Die Zahl der Hassverbrechen haben in diesen Staaten teilweise massiv zugenommen. Dieser Trend scheint aber für Deutschland nicht zu gelten. Die jüngsten Zahlen, welche nun vom deutschen Innenministerium nach einer Anfrage der Grünen-Abgeordneten Ulle Schauws veröffentlicht wurden, zeigen einen leichten Rückgang bei den Straftaten, welche aus homo- oder transphoben Gründen begangen wurden. Noch Mitte des vergangenen Jahres sah es so aus, als ob es im 2017 einen neuen Rekord an Hassverbrechen geben wird, doch die Befürchtungen sind offenbar nicht eingetreten.

So waren es im vergangenen Jahr rund 300 Taten, während es 2016 noch 316 waren. Diese Straftaten werden jeweils in der Kategorie „Sexuelle Orientierung/ Hasskriminalität" erfasst. Dabei werden aber nur jene Taten in dieser Kategorie eingeordnet, welche auch konkret diesen Motiven zugeordnet werden können, was oftmals sehr schwierig ist. Entsprechend gehen Experten auch davon aus, dass die Dunkelziffer um einiges höher sein dürfte. Vielfach sind es auch die Opfer selber, welche keine Anzeige wagen, da sie sich vor der Stigmatisierung fürchten.

Im Jahr 2017 konnten, wie die Statistik aus dem Innenministerium zudem aufzeigt, 161 Tatverdächtige ermittelt werden, welche mit diesen Hassverbrechen in Verbindung standen.

Deutschland, und dabei vor allem Berlin verzeichnete aber von 2015 auf 2016 einen massiven Anstieg an Hassverbrechen: So nahmen die homo- und transphoben Gewaltverbrechen in dieser Zeitspanne alleine in der Hauptstadt um 62 Prozent zu.