DEUTSCHLAND: Berlins ältester Gay Club ist wirtschaftlich unter Druck

DEUTSCHLAND: Berlins ältester Gay Club ist wirtschaftlich unter Druck
In London mussten bereits mehrere queere Clubs schliessen, und auch das Nachtleben in Berlin steht offenbar vor schwierigen, wirtschaftlichen Herausforderungen: Nun hat sich mit dem SchwuZ einer der bekanntesten Berliner LGBTI+ Clubs, und der älteste in ganz Deutschland, an die Öffentlichkeit gewandt und einschneidende Massnahmen verkündet um damit die Zukunft längerfristig zu sichern.

Das SchwuZ ist eine wahre Institution im queeren Berliner Nachtleben und steht nicht nur für Ausgang und Partys, sondern auch für einen bedeutenden Safe Space für die LGBTI+ Community. Es wurde 1977 gegründet und ist somit Deutschlands ältester Queer Club, sowie die grösste Kulturinstitution im queeren Bereich. Wie das SchwuZ nun aber über seine Social Media-Kanäle schreibt, befinde sich der Club derzeit im Wandel. Man wolle aber transparent kommunizieren, was sich in Zukunft ändere und weshalb.

Es seien steigende Betriebskosten und ein geändertes Ausgehverhalten, schreiben die Clubverantwortlichen, welche queere Kulturorte vor grosse Herausforderungen stellen. Man wolle daher nun mit der Neuausrichtung jenen Schritt machen um die Zukunft des Clubs zu sichern, und um damit einerseits wirtschaftlich tragfähig zu bleiben, aber auch um weiterhin den gesellschaftlichen Auftrag erfüllen zu können.

Darauf erklärt der Club in seinem Instagram Post, wie die Neuerungen aussehen werden. So soll die Pepsi Boston Bar künftig mehrheitlich nur noch an den Wochenenden geöffnet sein, ausser es gibt private Anlässe. Weiter wolle man sich stärker auf kuratierte Highlights und lokale Kooperationen konzentrieren. Dazu gehört auch, dass Showacts nur noch an ausgewählten Partynächten auftreten werden.

Die wohl schwierigste Entscheidung war der Abbau beim Personal: Man habe das Team stark verkleinern müssen, schreibt das SchwuZ dazu. Dies sei ein schmerzhafter, aber auch ein unumgänglicher Schritt gewesen, um langfristig und zukunftsfähig aufgestellt zu sein.

Doch auch beim Programm soll es Anpassungen geben, doch das SchwuZ hebt ganz klar hervor, dass es auch weiterhin neue Formate für Shows an den Parties geben werde. Man arbeite dazu mit etablierten Künstler:innen und queeren Nachwuchstalenten zusammen, und man werde diesbezüglich bald Neuigkeiten verkünden können.

Um den Berliner Club zu unterstützen wurde auch eine Spendenaktion ins Leben gerufen um damit die dringendsten Infrastrukturmassnahmen finanzieren zu können. Doch genau so wichtig ist der Besuch des SchwuZ: Denn mit deinem Besuch und mit deiner Konsumation unterstützt Du den Club ebenso - und kannst erst noch viel Spass dabei haben!

Nicht nur Berlins queeres Nachtleben hat zu kämpfen: Unter anderem auch in London mussten in den vergangenen wenigen Jahren einige Lokale schliessen. So steht das G-A-Y zum Verkauf, und das G-A-Y late wurde bereits Ende 2023 geschlossen. Auch für das Heaven in London wird es immer enger, denn es droht eine saftige Mieterhöhung.