DEUTSCHLAND: Gesundheitsminister plant Verbot von Conversion Therapien
Homosexualität sei keine Krankheit und deswegen auch nicht therapiebedürftig, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Interview mit der taz. Er plane nun zusammen mit dem Bundesjustizministerium ein entsprechendes Verbot für die so genannten Conversion Therapien. Ein entsprechender Entwurf will er bis zum Sommer ausarbeiten und dann vorstellen.
Spahn, selber schwul, will die Zeit nutzen um zu untersuchen, wie andere Länder mit dem Thema umgehen. Bislang haben unter anderem Malta und ein paar US-Bundesstaaten ein solches Verbot. Deutschland wäre das erst zweite Land in Europa, welches ein solches Verbot einführen würde.
Nur Geldstrafen finde er zu wenig abschreckend, erklärte Spahn weiter. So müsse im Sozialrecht festgeschrieben werden, dass es für solche Angebote keine Vergütung geben dürfe, und auch müsse noch das Strafmass im Strafrecht bestimmt werden.
Ob das Gesetz schliesslich im Parlament durchkommen wird, ist offen. Gegenüber der taz meinte Spahn. dass er sich nicht vorstellen könne, dass es in seiner Partei, der CDU, Anhänger der Conversion Therapie gebe.
Unter Conversion Therapien versteht man das Umpolen von LGBTI+ auf heterosexuell. Die Opfer dieser Methoden, welche von Beten bis Elektroschocks reichen, leiden danach zu meist unter massiven, psychischen Problemen bis hin zu Selbstmordversuchen. Alle wichtigen Verbände der Mediziner, Psychologen, Psychiater und Ärzte lehnen diese Therapieformen strikte ab.