EUROPA: Auf welchem Platz steht die Schweiz in der Rainbow Map 2025?
Bereits seit mittlerweile zehn Jahren führt Malta diese Rangliste an, doch bei den übrigen Podestplätzen kam es zu Veränderungen. Mit 85 Punkten befindet sich Belgien neu auf Platz 2 und mit einem Punkt weniger folgt Island auf der 3. Dänemark und Spanien schliessen die Top-5 der LGBTI+ freundlichsten Länder Europas ab.
Mit rund 50 Prozent befindet sich die Schweiz weit hinter der Spitze, aber im europäischen Vergleich mit Platz 18 im oberen Mittelfeld. Gegenüber dem vergangenen Jahr entspricht dies einem Minus von einem Platz. Zuvor konnte die Schweiz von 2022 auf 2024 insgesamt vier Plätze gut machen. Gerade in Bezug auf den Diskriminierungsschutz hat die Schweiz noch Potential zum Aufholen.
Von unseren Nachbarländern befindet sich Deutschland auf der 8, Frankreich auf der 15 und Österreich auf der 16. Weit abgeschlagen liegen zudem Liechtenstein auf der 32 und Italien gar auf der 35.
Innerhalb der Europäischen Union ist die Lage für LGBTI+ mit 19 Prozent in Rumänien am schlechtesten, darauf folgen Polen und Bulgarien mit jeweils 21 Prozent. Von allen untersuchten Staaten bilden Russland und Aserbaidschan mit jeweils 2 Prozent das absolute Schlusslicht, gefolgt von der Türkei mit 5 Prozent.
Zu den grössten Absteigern gehört Ungarn mit minus 7 Plätzen auf den 37. Rang, unter anderem da das Land als erstes in der Europäischen Union ein Verbot von Prides eingeführt hat. Auch Georgien hat sich aufgrund gleich einer Vielzahl an neuen Anti-LGBTI+ Gesetzen um 7 Plätze verschlechtert - dies auf einem ohnehin bereits tiefen Niveau. Auch Grossbritannien fiel um sechs Plätze zurück, dies vor allem nach dem Urteil des Obersten Gerichts, dass Frauen strikt nach dem biologischen Geschlecht angesehen werden. Zu den grössten Aufsteigern gehören Polen und Tschechien, welche je drei Plätze gut machen konnten, und Lettland sogar vier.
Von allen 49 Ländern anerkennen aktuell 22 Staaten die Ehe für alle, und demgegenüber stehen 18 Staaten, in welchen LGBTI+ Paare gar keine Möglichkeit für eine rechtliche Absicherung ihrer Partnerschaft haben. Bislang gibt es zudem erst zehn Länder, welche Konversionsmassnahmen explizit verbieten. In sechs Ländern wiederum haben queere Menschen gar keinen Schutz vor Diskriminierung.
Hassverbrechen und Hassrede aufgrund der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität und anderer sexuellen Charakteristiken sind in Belgien, Dänemark, Griechenland, Grossbritannien, Island, Malta, sowie in gewissen Regionen Spaniens verboten. Belgien, Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Finnland, Griechenland, Island, Serbien und Spanien sind zudem jene Länder, welche einen umfassenden Schutz für LGBTI+ in ihren Anti-Diskriminierungsgesetzen kennen.
Für die Rainbow Map werden 49 Länder Europas jeweils aufgrund ihrer Gesetze und Verordnungen für queere Menschen beurteilt und auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent eingeteilt, wobei 100 Prozent das Maximum darstellt und beispielsweise die absolute Gleichstellung, sowie den bestmöglichen Schutz etwa vor Diskriminierung beinhaltet. Die Beurteilung findet dabei andhand 76 verschiedenen Kriterien statt.