FINNLAND: Drei Jahre später - erste Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare
Dass es so lange ging, erklärte Sozialarbeiterin Aulikki Haimi-Kaikkonen gegenüber Sateenkaariperheet, der finnischen Vereinigung der Regenbogenfamilien, folgendermassen: So entscheidet erstmal die Arbeitsgruppe Adoption darüber, welches Kind in welcher Familie platziert wird. Dabei werde bei jedem Kind sorgfältig geprüft, welche Familie am besten zu den Bedürfnissen eines Kindes passt. Dazu werden, so Aulikki Haimi-Kaikkonen weiter, wenn immer möglich auch die Wünsche der biologischen Eltern miteinbezogen, in welche Art Familie ihr Kind kommen soll. Dies könne dann auch einen Einfluss auf die Wartezeit für Adoptionswillige haben. Hinzu kommen auch unzählige Beratungsgespräche, um die adoptionswilligen Personen wirklich auf Herz und Nieren zu prüfen.
Dies alles führt dazu, dass es mitunter Jahre dauern kann, bis jemand tatsächlich ausgesucht wird, um ein Kind zu adoptieren. So ist es auch zu erklären, dass es rund drei Jahre ging, bis nun endlich ein schwules und ein lesbischen Paar je ein Kind adoptieren konnte. Das entsprechende Gesetz, welches dies möglich machte, gibt es nämlich bereits seit März 2017. Damals trat die gleichgestellte Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Kraft, welche auch das Recht auf Adoption beinhaltet hat.
Die damals eingeführten Neuerungen waren besonders aus Sicht der schwulen Paare enorm wichtig, da es damit für sie eine neue Möglichkeit gab, Kinder zu bekommen. Bereits seit 2006 hatten Frauenpaare in Finnland nämlich den Zugang zur künstlichen Befruchtung.
Seit dem vergangenen Jahr haben Regenbogenfamilien zudem eine ganz besondere Fürsprecherin bekommen, die neue Premierministerin Sanna Marin. Sie wuchs nämlich bei einem lesbischen Paar auf.