FRANKREICH: Politiker fordern Verbot von Conversion Therapien
Verschiedene Politiker der Nationalversammlung in Frankreich haben einen Gesetzesentwurf in Aussicht gestellt, welcher die sogenannten Conversion Therapien unter Strafe stellen soll. Wie France24 berichtet, sind es Laurence Vanceunebrock-Mialon von Macrons Partei La République En Marche, sowie Bastien Lachaud von der linken La France insoumise, welche die Arbeit an einem entsprechenden Entwurf aufgenommen haben. Den Vorstoss wollen sie Anfangs 2020 in der Nationalversammlung vorstellen. Die beiden Abgeordneten sehen bei Verstössen maximale Strafen von bis zu 32‘500 Schweizer Franken und zwei Jahren Haft vor.
Die Europäische Union hat bereits 2018 eine nicht-bindende Erklärung verfasst, womit die Mitgliedsstaaten aufgefordert wurden, diese schädlichen Praktiken zu verbieten. Bislang sind aber erst Malta und ein paar Regionen in Spanien mit gutem Beispiel vorangegangen und haben ein Verbot eingeführt. In anderen Staaten, allen voran in Deutschland und Grossbritannien, wird derzeit über ein Verbot debattiert. Auch in der Schweiz steht ein entsprechendes Verbot zur Diskussion. In den USA haben bereits 18 US-Bundesstaaten ein Verbot der Conversion Therapien eingeführt.
Conversion Therapien haben zum Ziel, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität einer Person zu verändern. Dies kann mittels Beten oder Gesprächen sein, aber auch bis hin zu Hypnose- und Elektroschock-Therapien gehen. Praktisch alle grossen Ärztekammern, Verbände und Vereinigungen von Psychiatern und Psychologen lehnen diese Praktiken ab, da sie insbesondere für Jugendliche gefährlich sein können. LGBTI+, welche solchen Therapien ausgesetzt waren, leiden danach häufig an psychischen Problemen, welche bis hin zu Suizid reichen können...