POLEN: Gesetzesentwurf für Verbot von Conversion Therapien vorgestellt
Bislang kennt in Europa einzig Malta ein Verbot von Conversion Therapien. In Grossbritannien läuft die Debatte darüber, natürlich aber völlig überschattet vom Brexit, und in Deutschland will der Gesundheitsminister noch vor dem Sommer einen entsprechenden Entwurf für ein Verbot vorstellen. In der Schweiz wiederum sieht der Bundesrat auf Anfrage keinen Handlungsbedarf. Bereits einen Schritt weiter ist Polen - ein Land, in welchem Homophobie im Alltag stark verwurzelt ist. Politiker haben mit der Kampagne Polen gegen Homophobie einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, welcher zum Ziel hat, die schädlichen und gefährlichen Conversion Therapien zu verbieten.
Es gebe gute Gründe, weshalb die Vereinten Nationen solche Psychotherapien als Folter bezeichnen, erklärte Mirosława Makuchowska von der Kampagne Polen gegen Homophobie. In Polen gebe es bislang kein Gesetz, welches solchen Schwindel verbiete, und es ist nun höchste Zeit, dass sich dies ändert. Wer jemandem eintrichtert, dass er seine sexuelle Orientierung ändern kann, wenn er es nur hart genug versucht, der begeht eine Gewalttat, so Makuchowska weiter.
In einem Bericht hat ein Komitee der Vereinten Nationen Polen nahegelegt, dass man ein Verbot von Conversion Therapien ausarbeiten solle. Gerade weil die Religion und insbesondere die katholische Kirche im Land stark verankert ist, ist auch das Thema Conversion Therapie weit verbreitet. Dabei reichen die Methoden von Wegbeten über Hypnose bis hin zu Elektroschocks. Die Folgen für die Opfer sind gravierend und enden nicht selten im Suizid.
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