FRANKREICHs erster, offen schwuler Premierminister bleibt im Amt - vorerst
Es war eine grosse Überraschung, als am Wochenende im zweiten Wahlgang in Frankreich das linke Wahlbündnis plötzlich als Sieger da stand, und Macron mit dem Regierungslager auf Platz 2 landete. Der befürchtete totale Rechtsrutsch blieb aus, obwohl die Rechtsradikalen um Marine Le Pen trotzdem so viele Stimmen holen konnten wie noch nie zuvor.
Aufgrund der neuen Ausgangslage und durch den Wahlsieg des Linksbündnis hat Gabriel Attal als Premierminister bereits kurz nach bekanntwerden der Ergebnisse seine Konsequenzen gezogen und seinen Rücktritt eingereicht. Staatspräsident Emmanuel Macron hat diesen nun aber abgelehnt - zumindest vorerst. Er bat Attal, zumindest vorübergehend weiter im Amt zu bleiben um die Stabilität des Landes zu garantieren.
Dieser Schritt war bereits erwartet worden, und auch Attal hat es in seiner Erklärung bereits angedeutet, dass er dazu bereit wäre, insbesondere auch im Hinblick auf die Ende Juli beginnenden Olympischen Spiele in Paris. Die Regierungsbildung nach den Wahlen könnte diesmal etwas länger dauern, da keine der Parteien oder Bündnisse die Mehrheit in der Nationalversammlung erreicht hat.
Gabriel Attal ist nicht nur der jüngste Premierminister, den Frankreich je hatte, sondern auch der erste offen schwule Premier des Landes.