FUSSBALL: Neuer Anlauf um LGBTI+ Feindlichkeiten im Fussball zu bekämpfen

FUSSBALL: Neuer Anlauf um LGBTI+ Feindlichkeiten im Fussball zu bekämpfen
Unter dem Stichwort Allies United wurde eine neue Initiative gestartet mit welcher gegen LGBTI+ Feindlichkeiten im Fussball vorgegangen werden soll. Bis Ende Jahr sollen sich Hunderte von „Ally Clubs“, und dabei vor allem auch Amateurmannschaften, der Kampagne angeschlossen haben und mit verschiedensten Massnahmen mithelfen, bereits an der Basis über LGBTI+ Feindlichkeiten aufzuklären um diese damit zu verhindern.

Es war eine Studie, welche aufhorchen liess: So erklärten 78 Prozent der befragten LGBTI+, dass es für sie nicht in Frage komme, Fussball zu spielen. Die Gründe dafür waren verschieden: So befürchteten 18 Prozent eine queerfeindliche Sprache, 15 Prozent meinten, dass sie nicht willkommen wären und 14 Prozent, dass ihnen der Support für die LGBTI+ Community beim Fussball fehle. Diese Ergebnisse der vom Lieferservice Just Eat in Auftrag gegegeben Studie stehen im krassen Gegensatz zur Befragung der Fussballmannschaften. So erklärten 90 Prozent der Teams, dass bei ihnen alle willkommen seien um zu spielen, und zwar unabhängig von der jeweiligen Identität.

Um dieser Diskrepanz entgegenzutreten und das Anliegen quasi an der Wurzel zu packen, wurde nun die Initiative Allies United ins Leben gerufen. Das Ziel ist es bis Ende Jahr Hunderte von Amateur-Fussballvereinen mit an Bord zu haben, welche mit ihrer Basis zusammenarbeiten und damit gegen LGBTI+ Feindlichkeiten antreten. Um Teil von Allies United und damit Ally Club zu werden, müssen sich die jeweiligen Vereine unter anderem dazu verpflichten an kostenlosen Online-Workshops teilzunehmen, zudem müssen sie eine Selbstbeurteilung vornehmen und entsprechende Massnahmen einleiten um ihre Engagement für die Community zu verbessern. Ausgearbeitet wurden diese Schulungen und Workshops von Football v. Homophobia und finanziert werden sie ebenfalls von Just Eat.

Dass es diesbezüglich noch viel Engagement braucht, zeigen auch andere Zahlen aus der Umfrage. So zeigen die Amateurvereine zwar durchaus den Willen, mehr für Inklusion und Diversität zu tun, doch mehr als ein Viertel der Trainer und Leiter, sowie auch der Spielenden würden nicht wissen, wie sie dies in der Praxis umsetzen können. Sie stellen aber auch Forderungen an die Verbände und die Profiteams: So sind 72 Prozent der Befragten der Meinung, dass gerade auf dieser Ebene mehr passieren müsse. Diese Clubs sollten mit positivem Vorbild vorangehen und ebenfalls entsprechende Schulungen und Konzepte anbieten.

Allies United konnte mit Conor Coady (Bild) einen international bekannten Profi-Fussballer und Nationalspieler für die Kampagne gewinnen. Gegenüber PinkNews erklärte Coady, dass er sich als Hetero-Mann immer willkommen gefühlt habe bei den Fussballspielen, für viele in der LGBTI+ Community treffe dies aber nicht zu. Mit dieser Kampagne soll dies nun ändern, zeigt sich der Verteidiger von Leicester City überzeugt. Der Spieler setzt sich bereits seit längerem für queere Anliegen ein und wurde dafür 2021 auch mit dem British LGBT Award ausgezeichnet.

Es sei wichtig, als Ally aktiv zu sein um damit sicherzustellen, dass sich im Fussball alle willkommen, geschätzt und einbezogen fühlen. Er sei daher stolz darauf, Allies United zu unterstützen. Damit soll ein Umfeld im Fussball geschaffen werden, das für alle offen ist, egal als wen man sich identifiziert oder wen man liebt.

Mehr über Allies United erfährst Du auch hier.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer