GHANA: Journalisten drohen Gays zu outen, damit sie verprügelt werden

GHANA: Journalisten drohen Gays zu outen, damit sie verprügelt werden
Nach der Razzia bei einer gleichgeschlechtlichen Hochzeitszeremonie hat sich die Lage für die Community in Ghana weiter verschärft: Nun drohen Journalisten mit dem Outing von queeren Personen, damit diese von der Bevölkerung geächtet und verprügelt werden, sollte die Polizei ihrer Arbeit gegen LGBTI+ nicht korrekt nachgehen. Dies entspricht quasi einem Aufruf zur Selbstjustiz.

Das Klima in Ghana hat sich für die LGBTI+ Community massiv verschärft: Als es vor einigen Tagen an einer Hochzeitsfeier eines lesbischen Paares zur Verhaftung von 22 Personen kam, gingen die Wogen auch in den Medien hoch. So hat sich nun auch eine Gruppe mit dem Namen Journalists Against Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersex + gemeldet, welche weiter Druck auf die Polizei und die Community ansetzt. Dies insbesondere, da die verhafteten Personen wegen überfüllten Gefängnissen gegen Zahlung einer Kaution wieder auf freien Fuss gesetzt wurden. Zudem, so behauptet die Gruppe, hätten die Personen, welche an der Feier teilnahmen, auch Journalisten vor Ort angegriffen.

Die Gruppierung droht nun, dass sie keine andere Wahl hätten als Gays zu outen, sollte die Polizei ihrer Arbeit im Umgang mit den Verdächtigen nicht nachkommen, oder in anderen Worten, sollten die Verhafteten nicht entsprechend dem Strafgesetz bestraft werden. Und schon drohend erklärte der Sprecher in einem Radiointerview weiter, dass es dann nicht ihr Problem sei, was die Bevölkerung nach dem Outing mit den Verdächtigen anstelle.

Jede Gruppierung im Land solle sich gegen diesen Akt des Bösen aussprechen, fügt der Sprecher hinzu, und zwar bevor die Lage eskaliere, denn es sei ein Affront gegen die geltenden Gesetze. Man dulde es zudem nicht, dass Personen, welche gegen das Gesetz verstossen haben, Journalisten angreifen, welche bloss ihrer Arbeit nachgehen.

Er rufe zudem alle Journalisten auf, Widerstand zu leisten, und sie sollen keine Angst davor haben. Sollte die Polizei zudem nicht entsprechend reagieren, dann sehe man sich gezwungen, zu veröffentlichen wo die Lesben und wo die Schwulen wohnen. 98 Prozent der Einwohner von Ghana würden deren Verhalten nicht tolerieren, und sollten sie deswegen verprügelt werden, dann soll es so sein. Man wolle damit nur den Druck auf die Polizei erhöhen, damit diese die Verhafteten auch entsprechend bestrafen. Sollte dies nicht geschehen, werde man die nötigen Schritte einleiten, so der Sprecher von Journalists Against Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersex + weiter.

Im Interview forderte er zudem auch alle Journalisten auf, sich über ihre Kanäle weiterhin gegen die LGBTI+ Community auszusprechen. Die Mitglieder der Community hätten nämlich Unterstützung von mächtigen Kräften. Gleichgeschlechtliche Beziehungen seien ungesund, gefährlich und würden die Kinder verderben.