GHANA: Staatliche Zeitung hetzt gegen LGBTs
Da die britische Premierministerin Theresa May die Kriminalisierung von Homosexualität in den Staaten des Commonwealth als falsch verurteilte, veröffentlichte die staatlich geführte Zeitung, The Ghanaian Times, ein entsprechendes Editorial, um diese Haltung zu verurteilen und gegen LGBTs zu hetzen. So schreibt die Zeitung, dass man sich genau so einig sei, dass man die Menschenrechte aller Menschen schütze, wie man sich einig sei, dass man gegen die Rechte der LGBTs sei. Man müsse diesen grausamen Versuch bekämpfen, die kulturellen Werte des Landes zu destabilisieren, heisst es im Editorial weiter. So wie eine kleine Minderheit das Recht hat, seiner „physiologische Behinderung“ nachzugehen, genau so obliegt es auch allen anderen, die Heiligkeit Gottes und den Anstand der Menschenrasse zu schützen.
Das Editorial wurde unter dem Titel „Haltet zusammen gegen die LGBTs“ veröffentlicht und es beschreibt Schwule, Lesben und Transgender als „Ausserirdische“ mit unakzeptablen Werten. Weiter ist von einer internationalen Verschwörung die Rede, welche die ausländische, bisexuelle Orientierung den kulturellen und gesellschaftlichen Werten in Ghana aufzwingen wolle.
Im westafrikanischen Land ist Homosexualität nach wie vor Verboten und kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Laut einem Bericht von Human Rights Watch sind LGBTs zudem enormer Gewalt ausgesetzt. So gab es Vorfälle, bei denen sie mit Macheten aus den Dörfern gejagt oder brutal vergewaltigt wurden. Aufgrund der Kriminalisierung würden diese Verbrechen aber kaum je bei der Polizei angezeigt. Die latente Homophobie werde zudem auch von den lokalen und nationalen Politikern befeuert, aber auch von religiösen Anführern und Dorfältesten. Sie würden nicht selten gar zu Gewalt gegen LGBTs aufrufen.