GHANA: Direkte Drohung gegen die Rechte von LGBTI+

GHANA: Direkte Drohung gegen die Rechte von LGBTI+
Es war nicht irgendwer, welcher diese Drohungen an die Adresse der LGBTI+ Community öffentlich machte, sondern es war der Generalinspekteur der Polizei von Ghana. Er werde gleichgeschlechtliche Aktivitäten, sowie queere Organisationen weiter eindämmen. So lange die Gesetze gegen LGBTI+ bestehen, werde er diese auch vollumfänglich umsetzen.

Bis zu drei Jahre Haft drohen in Ghana auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten unter Männern, und während manche Staaten diese Gesetze zumindest nicht mehr aktiv anwenden, so will es der nationale Generalinspekteur der Polizei in Ghana konsequent umsetzen. Solange diese Artikel im Strafgesetz des Landes stehen, so lange werde man sie auch anwenden, erklärte James Oppong-Boanuh. Auslöser für diese Drohung war die internationale Kritik an einer Razzia und der darauffolgenden Schliessung der Organisation LGBT+ Rights Ghana.

Erst am 31. Januar wurden die Büroräumlichkeiten bezogen, und nicht einmal ein Monat später kam es bereits zu einer Razzia durch die Polizei. Der Leiter der Organisation, Alex Kofi Donkor, fürchtet seither um sein Leben. Er sei vom Ausmass der LGBTI+ feindlichen Reaktionen überrascht gewesen, erklärte er gegenüber Reuters. Derweil haben zahlreiche Briten mit Verbindungen oder ursprünglicher Herkunft in Ghana eine Petition unterschrieben, mit welcher sie das Vorgehen der Behörden gegenüber der LGBTI+ Community verurteilen. Auch Prominente wie Idris Elba und Naomi Campbell haben den queeren Menschen in Ghana ihre Unterstützung zugesagt.

Oppong-Boanuh zeigt sich derweil unbeeindruckt und warnt: All jene, welche mit diesem Gesetz in Konflikt kommen, werden sofort geahndet. Doch er lässt auch einen - wenn auch kleinen - Funken Hoffnung aufkeimen. Sollte die Bevölkerung von Ghana diese Aktivitäten gutheissen und das Verbot aus dem Gesetz streichen, dann sei dies auch Okay für ihn. Bis es jedoch soweit sei, werde das Gesetz strikt umgesetzt.

Laut einem Bericht von Human Rights Watch von Anfang 2018 sei das Gesetz in Bezug auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten zwischen Männern im vergangenen Jahr nicht angewandt worden. Man wisse aber von Verhaftungen, wegen des blossen Verdachts auf Homosexualität.