GHANA: LGBTI+ Organisationen wollen Homophobie den Kampf ansagen
Die Zahlen zeigen die harte Realität, welcher LGBTI+ in Ghana tagtäglich begegnen, und sie machen klar, dass ein Coming out praktisch unmöglich ist. Schier grenzenlos ist die Homophobie und fest in der Bevölkerung verankert. Doch trotz diesen überaus schwierigen Vorzeichen, lassen sich die LGBTI+ Aktivisten vor Ort nicht entmutigen. Die Organisationen Sisters of the Heart, sowie die Alliance for Dynamics Initiative, haben sich getroffen um einen gemeinsamen Plan auszuarbeiten, wie sie Gewalt und Diskriminierung gegen LGBTI+ begegnen wollen, und wie sie die Rechte für die Community schützen können.
Dass dies einerseits dringend nötig, aber andererseits aufgrund des homo- und transphoben Umfelds auch sehr gefährlich ist, zeigen die aktuellen Zahlen: Laut den neusten Statistiken des Africa Center for International Law and Accountability wollen 90 Prozent der Einwohner des Landes gar nicht erst LGBTI+ sehen. 75 Prozent begrüssen es zudem, wenn ihre Politiker oder höheren Behördenmitglieder öffentlich homophobe Äusserungen verbreiten. Nur gerade 24.5 Prozent finden, dass dies zu verurteilen sei. 36 Prozent sind zudem der Meinung, dass LGBTI+ bei der Jobsuche benachteilig werden sollen. Auch finden 54 Prozent, dass Studenten, welche LGBTI+ sind, verstärkt von den Universitäten verwiesen werden. 87 Prozent haben des weiteren etwas dagegen, wenn LGBTI+ öffentliche Treffen abhalten um über ihre Rechte zu diskutieren.
Die beiden LGBTI+ Organisationen Sisters of the Heart und die Alliance for Dynamics Initiative haben daher auch noch weitere Organisationen an Bord geholt, welche mithelfen sollen, die Situation für die Community zu verbessern. Dabei geht es einerseits um die Finanzierung eines Lokals und der Mitarbeiter, aber auch um die Aufklärung der Bevölkerung. Die Commission on Human Rights and Administrative Justice (CHRAJ) hat der LGBTI+ Community ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Und Human Rights Defenders Ghana sieht auch die Medien in der Pflicht: Man müsse ihnen Trainings anbieten, damit sie mithelfen, die Bevölkerung für LGBTI+ Anliegen zu sensibilisieren und aufzuklären. Es seien die Medien, welche über diese Fälle berichten, und deshalb müssen sie auch wissen, wie sie angemessen über diese Menschen schreiben sollen. Bessere Aufklärung via der Medien helfe auch, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, welche Rechte Bürger und vor allem ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen haben.