HONDURAS: Verbot der Ehe für alle und von Abtreibungen wurden stärker verankert
Das aktuell äusserst sozialkonservative Parlament in Honduras hat seine Bemühungen verstärkt um die sogenannt christlichen Werte des Landes noch stärker in der Verfassung zu verankern. So sind Abtreibungen und auch die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare bereits jetzt per Verfassung verboten, doch die Abgeordneten haben nun dafür gesorgt, dass es neu eine Dreiviertel-Mehrheit des Parlaments mit seinen 128 Sitzen brauchen würde, um diese Verfassungsänderungen wieder aufzuheben. Bislang hat dazu eine Zweidrittel-Mehrheit gereicht.
Bei der Abstimmung waren 88 Personen für diese Verschärfung, 28 dagegen und sieben Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Damit diese neue Bestimmung in Kraft treten kann, bedarf es nun noch einer weiteren Zustimmung der Legislative. Sowohl Frauen- wie auch LGBTI+ Organisationen kritisierten die Abgeordneten scharf dafür, und erklärten, dass es ihnen einzig darum gehe, die konservativen Werte in der Verfassung fest zu zementieren. Diese Reform sei das Resultat einer staatlich angeordneten Religion.
Die Ehe wird per Verfassung als Verbindung eines Mannes und einer Frau beschrieben, wodurch gleichgeschlechtliche Ehen ausgeschlossen werden. In Bezug auf Abtreibungen haben Föten die gleichen Rechte wie Personen. Dadurch können Abtreibungen per Strafgesetz mit drei bis sechs Jahren Haft belegt werden, und zwar für die Frauen, wie auch für alle daran Beteiligten, wie beispielsweise Ärzte. Damit sind selbst Abtreibungen bei Frauen oder Mädchen verboten, welche durch Vergewaltigungen schwanger geworden sind.