HONG KONG: Gericht unterstützt lesbisches Paar mit eindrücklichem Urteil
Es ist ein Meilenstein für die LGBT-Community in Hong Kong: Auch in letzter Instanz erhielt die als QT bekannte Frau Recht und setzt sich gegen das Immigrationsamt durch. QT ist aus Grossbritannien und nach dortigem Recht mit ihrer Frau verpartnert. Kurze Zeit nach der Eintragung ihrer Partnerschaft erhielt sie ein Job in Hong Kong. Während QT wegen ihrer Arbeitsstelle ein permanentes Visum erhielt, lehnte das Immigrationsamt ein solches für ihre Partnerin ab. Als Begründung hiess es, dass Hong Kong keine gleichgeschlechtlichen Partnerschaften anerkenne.
Damit begann ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen den Behörden und QT, welcher nun im letztinstanzlichen Urteil des Berufungsgerichts endete. Die Richter entschieden sich einstimmig dafür, dass es gegen die Verfassung verstosse, wenn die Partnerin von QT kein permanentes Visum zugesprochen bekommt. Damit gelten fortan für gleichgeschlechtliche Paare, welche ihre Partnerschaft im Ausland rechtlich abgesichert haben, die gleichen Visa-Bestimmungen wie für verheiratete, heterosexuelle Ehepaare.
Die Richter waren wohl bei ihrer Entscheidung auch davon beeinflusst, dass Hong Kong sehr stark von ausländischen Arbeitskräften abhängig ist - nicht zuletzt um auch mit anderen Finanzplätzen in der Welt mithalten zu können. Bereits im Vorfeld haben sich grosse Konzerne, darunter etwa auch die Credit Suisse, öffentlich an die Seite von QT gestellt. Ein Gericht verbot es den Firmen dann aber, dass sie auch während dem Prozess aussagen dürfen.