HONG KONG: Meilenstein in Hong Kong - Gericht anerkennt lesbisches Paar als Eltern
Politisch gehört Hong Kong zu China, doch noch kann sich die Stadt selbst verwalten, obwohl der Druck aus Peking enorm ist. Für die Politik wird dies zu einer schwierigen Gratwanderung, denn trotz dem Einfluss der Zentralregierung sind die Gerichte noch mehr oder weniger unabhängig, was auch die Politik der Sonderverwaltungszone prägt. So waren es die Richter, welche es der Politik aufgetragen haben, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, um gleichgeschlechtliche Paare anzuerkennen. Die dazu gesetzte Frist läuft bald ab.
Nun hat ein weiteres Gericht einen Meilenstein gesetzt, was die Rechte queerer Menschen angeht. So haben die Richter beiden Frauen eines lesbischen Paares die elterlichen Rechte für ihren Sohn zugesprochen. Der Junge ist 2021 in Hong Kong auf die Welt gekommen und wurde mittels In-vitro-Fertilisation in Südafrika gezeugt.
Bereits im Jahr 2023 kam ein anderes Gericht zu einem ähnlichen Urteil und erklärte, dass dieses Familienmodell zwar nicht gesetzlich geregelt sei, doch nach „Common Law“, seien beide Frauen Elternteile des Jungen. Dabei bezogen sich die Richter auch auf das Recht in Südafrika, welches beide Frauen als gleichgestellte Mütter des Kindes ansieht.