INDONESIEN: 75 Verhaftungen bei angeblicher Gay Party

INDONESIEN: 75 Verhaftungen bei angeblicher Gay Party
Schon wieder! Nach einer Razzia bei einer angeblichen Gay Party in der Nähe der Hauptstadt Jakarta wurden 75 Personen - 74 Männer und eine Frau - verhaftet. Obwohl Homosexualität in Indonesien nicht illegal ist, geht die Polizei immer wieder mit Razzien und Verhaftungen gegen angebliche gleichgeschlechtliche Aktivitäten vor.

Einmal mehr will die Polizei einen Tipp bekommen haben, wonach es an einer Party zu gleichgeschlechtlichen Aktivitäten gekommen ist. Darauf fuhr die Polizei in der Ortschaft Puncak in der Nähe der Stadt Bogor vor und führte eine Razzia durch. In der Folge wurden insgesamt 75 Personen verhaftet, 74 Männer und eine Frau. Wie die Polizei weiter mitteilt, seien Sextoys, ein Schwert, welches für eine Performance verwendet wurde, sowie vier Kondome sichergestellt worden.

Die Verhafteten wurden ins Hauptquartier der Polizei von Bogor gebracht, wo sie einem HIV-Test unterzogen wurden. Weiter mussten sie sich den Fragen der Polizeibeamten stellen, welche in diesem Fall ermitteln. Bislang wurden noch keine weiteren Angaben zu den verhafteten Personen gemacht.

Ausgenommen von der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra ist Homosexualität in Indonesien nicht strafbar. Die Polizei führt aber trotzdem immer wieder Razzien und andere Aktionen gegen die Queer Community durch. Dabei werden jeweils der Verstoss gegen die gesellschaftliche Moral und Sitte, oder gegen das Pornografiegesetz als Begründung angegeben. Dabei droht den Verhafteten bis zu 15 Jahre Haft.

Organisationen wie Amnesty International verurteilen die Razzia aufs Schärfste und betonen, dass den Verhafteten kein Fehlverhalten vorgeworfen werden könne. Es seien weder Gesetze verletzt worden, noch hätten sie jemanden gestört. Amnesty International fordert weiter, dass die Polizei mit solchen Aktionen aufhören solle. Niemand solle aufgrund seiner tatsächlichen oder seiner möglichen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verhaftet, belästigt oder öffentlich blossgestellt werden. 

Erst im Mai wurden in der Hauptstadt Jakarta neun Männer an einer angeblichen Sexparty festgenommen. Nur drei Monate vorher gab es gar 56 Verhaftungenen, ebenfalls in einem Hotel in Jakarta. Im November kam es zudem zu einer Razzia in einem Spa auf Bali