INDONESIEN: Neun Verhaftungen bei Razzia von angeblicher S*xparty
Es habe sich um eine angebliche Geburtstagsfeier gehandelt, erklärten die Ermittlungsbehörden. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung habe man das Zimmer in einem Vier-Stern-Hotel in Setiabudi, einem Stadtteil der Hauptstadt Jakarta, aufgesucht. Dabei sei im regulär gebuchten Hotelzimmer Musik gelaufen, und einige der Männer im Zimmer seien gleichgeschlechtlichen Handlungen nachgegangen.
Darauf wurden insgesamt neun Männer verhaftet, welche sich zum Zeitpunkt der Razzia im Hotelzimmer befanden. Sie sind im Alter zwischen 25 und 41 Jahren. Zudem hat die Polizei Medikamente, aber auch Gleitgel, Öle und Kondome als Beweismittel sichergestellt. Nach ersten Ermittlungen wurde schliesslich jener Mann als Hauptverdächtiger bezeichnet, der auch das Hotel über eine Hotelreservierungsplattform gebucht hat.
Die anderen Männer wurden darauf durch die Polizei zu ihren Familien gebracht. Zusammen mit der öffentlichen Zurschaustellung der Verhafteten ist dieser Pranger ein beliebtes Mittel der Behörden um den gesellschaftlichen Druck auf die Tatverdächtigen hoch zu halten und sie quasi bei ihren Familien und deren Umfeld zu outen.
Gleichgeschlechtliche Handlungen sind in Indonesien nicht explizit verboten, doch es werden andere Gesetze, etwa rund um Moral und Sitte, herangezogen um die LGBTI+ Community trotzdem zu verfolgen. So muss insbesondere der Haupterdächtige nun mit einer Anzeige wegen Verstoss gegen das Pornografiegesetz rechnen, obwohl ihr treffen hinter verschlossenen Türen und einvernehmlich stattfand.
So kann er wegen Pornografie angeklagt werden, aber auch nach dem Strafgesetz, weil er einen Ort für obszöne Handlungen zur Verfügung gestellt hat. Die Strafen können dabei sehr hoch sein: So drohen bis zu 15 Jahre Haft und, oder eine maximale Geldbusse von 7.5 Milliarden Indonesischen Rupien, rund 380'000 Schweizer Franken.