INDONESIEN: Proteste von Anti-LGBTI+ Organisationen vor Coldplay-Konzert
Mit ihrer Music of the Spheres World Tour legte Coldplay erstmals auch einen Tourstop in Indonesien ein, und wie überall auf der Welt, so waren die 70’000 in der Hauptstadt verfügbaren Tickets auch innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft. Während die einen den Auftritt der Band kaum erwarten konnten, riefen andere zum Widerstand auf und forderten lautstark, dass das Konzert der Briten verboten werden soll, da die Ansichten von Coldplay angeblich die Werte des Landes untergrabe.
Vor dem Gelora Bung Karno-Stadion in Jakarta versammelten sich denn auch ein paar hundert Mitglieder von konservativen, muslimischen Organisationen um gegen den Auftritt zu protestieren, viele davon von der sogenannten Anti-LGBT-Bewegung. Sie hatten Transparente und Schilder mit dabei und schrieen ihre hasserfüllten Botschaften. Besucher des Konzerts wurden zudem von ihnen ausgebuht und als LGBT-Supporter bezeichnet. Als sie mit der Polizei konfrontiert wurden, begannen sie zudem auch handgreiflich zu werden.
Der Vize-Vorsteher der wichtigsten muslimischen Organisation, des indonesischen Ulema-Rats, Anwar Abbas, kritisierte, dass man an der Show festgehalten habe. Coldplay würden LGBT unterstützen, und keine der sechs Religionen des Landes erlaube oder akzeptiere diese Praktiken, so Abbas.
Die Polizei war mit einem enormen Aufgebot von 4000 Beamten vor Ort. Ein Sprecher erklärte zudem, dass die Demonstranten keine Bewilligung hatten um vor Ort zu protestieren. Die Band selber hat bislang nicht auf die Proteste reagiert. Zuvor haben auch schon Politiker in Malaysia die Absage eines Coldplay-Konzerte gefordert, da auf der Bühne Regenbogen gezeigt würden.
Homosexualität ist in Indonesien, bis auf die Provinz Aceh, nicht verboten. Es gibt aber immer wieder Bestrebungen um dies zu ändern. LGBTI+ werden zudem mit Razzien schikaniert und es kommt auch immer wieder zu Verhaftungen bei Verdacht auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten.