INDONESIEN: Britischer Botschafter wegen Regenbogenfahne einberufen

INDONESIEN: Britischer Botschafter wegen Regenbogenfahne einberufen
Die Situation für queere Menschen wird in Indonesiens zusehends prekärer: Nun wurde der britische Botschafter einberufen, weil er zum Internationalen Tag gegen LGBTI+ Feindlichkeiten bei der Botschaft in Jakarta eine Regenbogenfahne gehisst hat.

Manchmal ist es wichtig, dass man ein Zeichen für etwas setzt, dass man für richtig hält, auch wenn die Meinungsverschiedenheit zwischen Freunden unangenehm sein kann. Grossbritannien verteidigt die Rechte für LGBTI+ und unterstützt jene, welche diese verteidigen: Dies schrieb die britische Botschaft in Indonesien zu einem Social Media-Post zum Internationalen Tag gegen LGBTI+ Feindlichkeiten. Dazu zeigten sie ein Bild der Fahnenstangen beim Botschaftsgebäude mit einer Regenbogenfahne.

Das Foto erhielt weit über 5'000 Likes und 10'000 Kommentare, doch die indonesische Regierung war alles andere als erfreut darüber und bestellte nun kurzerhand den britischen Botschafter Owen Jenkins ein. Er solle diesen respektlosen Schritt erklären. Wie The Independent berichtet, wolle man alle ausländische Vertretungen daran erinnern, dass sie die Gefühle der Indonesier:innen in Bezug auf ihre Kultur, ihre Religion und ihren Glauben respektieren sollen.

Obwohl gleichgeschlechtliche Beziehungen, abgesehen von der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra, in ganz Indonesien legal sind, kam es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu äusserst LGBTI+ feindlichen Zwischenfällen, auch im Zusammenhang mit den Behörden und der Polizei. So kommt es zu willkürlichen Verhaftungen oder auch immer wieder zu Gewalt.

Gerade die streng religiösen Kräfte im Land versuchen zudem immer wieder auf politischem Weg Homosexualität zu verbieten. So gab es 2020 auch einen Vorstoss, nach welchem queere Menschen in sogenannte Rehabilitierungszentren der Regierung gebracht werden sollten, wo sie Konversionstherapien unterzogen worden wären.