INDONESIEN: Schwuler Polizist verliert vor Gericht
Während zehn Jahren arbeitete Tri Teguh Pujianto bei der Polizei in Zentraljava. Doch 2018 verlor er seine Stelle, weil er am Valentinstag in der Nachbarstadt mit seinem Partner gesehen wurde, wie sich die Beiden am Arbeitsplatz des Partners verabschiedet haben. Er habe den Verhaltenskodex der Polizei gebrochen, da er den abartigen Akt des gleichgeschlechtlichen Sex vollzogen habe, lautete die Begründung. Der Brigadier wollte diese Kündigung nicht einfach so hinnehmen, engagierte einen Anwalt und klagte gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.
2019 wurde die Klage erst zurückgewiesen, da zuerst die polizeiinternen Untersuchungen abgewartet werden sollten. Nachdem der interne Bericht vorlag reichte er die Klage im vergangenen August nochmals ein, und das Verwaltungsgericht in Zentraljava befasste sich nun damit. Wie Aisya Humaida, eine der Anwältinnen von Teguh, nun erklärt, habe das Gericht die Klage abgelehnt wodurch die Kündigung weiter gelte. Eine Begründung der Richter liegt jedoch noch nicht vor. Wie die Anwältin weiter ausführt, werde man nun sämtliche Möglichkeiten prüfen, wie es weitergehen soll, darunter auch, ob man in Berufung gehen will.
Homosexualität ist in Indonesien, ausser in der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra, nicht strafbar. Aus diesem Grund kommt dem Prozess eine gewichtige Bedeutung zu. Der Druck auf die LGBTI+ Community hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen und es kommt immer wieder zu willkürlichen Verhaftungen und Razzien.