INDONESIEN: Apps wie Grindr und Scruff sollen verboten werden
Wie die Polizei mitteilte, seien bei der Zerschlagung eines Rings von Pädophilen angeblich schwule Dating Apps auf deren iPad festgestellt worden. Die Hintermänner, welche Teenager zur Sexarbeit gezwungen haben, sollen auch Grindr benutzt haben, heisst es weiter. Agung Setya, Polizeidirektor für Wirtschafts- und spezielle Kriminalität, erklärte, dass man neben Grindr noch 18 weitere schwule Apps gefunden habe. Man habe deshalb das Informationsministerium angefragt um diese zu verbieten. Er hoffe, dass das Ministerium nun, mit den Informationen, welche man ihnen zusätzlich zur Verfügung gestellt habe, die richtige Entscheidung treffe und das Verbot dieser Apps umsetze.
Diese Ankündigung ist ein weiterer Versuch um die LGBT Community in Indonesien zu unterdrücken. Derzeit gibt es vor dem Verfassungsgericht in Jakarta Anhörungen in Bezug auf einen Vorstoss, wonach der gleichgeschlechtliche Sexualakt neu verboten und mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden soll. Diesen Prozess ins Rollen gebracht hat eine lokale, islamische Organisation, welche einen entsprechenden Vorstoss einreichte.
In den vergangenen Monaten und Jahren gab es aber noch zahlreiche andere Vorstösse. So forderte die Regierung etwa im Februar, dass WhatsApp und Facebook die schwullesbischen Emojis aus deren Apps entfernen. Weiter wurde berichtet, dass das Land derzeit ein Anti-Gay-Propagandagesetz nach russischem Vorbild ausarbeite. Die Indonesische Rundfunk-Kommission hat zudem neue Richtlinien erlassen, welche es verbietet, Männer im Fernsehen zu zeigen, welche sich „zu weiblich“ verhalten. Ein Sprecher des Präsidenten kommentierte diese Entwicklungen denn auch ziemlich direkt: Es gebe in Indonesien keinen Platz für die LGBT-Community.