INDONESIEN: Bürgermeister holt Militär für die Jagd auf LGBTI+
Jene, welche gefasst werden, sollen durch das Militär „beraten“ werden. Man werde sie weiterbringen und ausbilden, zudem ihren Nationalismus stärker ausprägen und ihre Identität entwickeln. Dies erklärte Mahyeldi Ansharullah, der Bürgermeister von Padang in der Provinz West-Sumatra, an einer Konferenz in Zentral-Jakarta.
Damit sind in erster Linie Conversion Therapien gemeint, um LGBTI+ quasi auf heterosexuell zu polen. Zudem greife er auch auf so genannte „Ulema“, islamische Gelehrte, zurück, welche „Ruqyah“ durchführen, eine Art des religiösen Exorzismus. Dies kommt vor allem aus dem Glauben heraus, dass LGBTI+ von Geistern und Dämonen befallen sein sollen.
Um Schwule, Lesben, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen zu kriegen, will er zudem das Militär einsetzen. Sie sollen helfen, LGBTI+ aufzuspüren, sie darauf zu verhaften und der Conversion Therapie zu zuführen.
Durch die anstehenden Wahlen in Indonesien, nimmt die Homo- und Transphobie stark zu, befeuert insbesondere durch die Politiker, welche sich dadurch mehr Wählerstimmen erhoffen. Dabei kommt es immer wieder zu Verhaftungen, und dies obwohl eine gesetzliche Grundlage dafür fehlt. Ausser in der Provinz Aceh auf Sumatra, sowie für Muslime in der Stadt Palembang, ist Homosexualität in Indonesien nämlich nicht strafbar.