INDONESIEN: Regierungsbezirk will Homosexualität für illegal erklären

INDONESIEN: Regierungsbezirk will Homosexualität für illegal erklären
Im kommenden April finden in Indonesien Wahlen statt, und gerade deshalb wollen sich derzeit zahlreiche konservative Politiker profilieren, indem sie mit harter Hand insbesondere gegen Minderheiten, und dabei im speziellen gegen die LGBT-Community, vorgehen. Im indonesischen Regierungsbezirk East Kotawaringin macht sich nun der Regierungschef gar für ein Verbot von Homosexualität stark...

Mit Angstkampagnen kriegt man Wählerstimmen, dies gilt vielerorts und so auch in Indonesien: Leittragende dort sind derzeit vor allem die Schwulen, Lesben und Transgender.

Homosexualität bereite ihm Sorgen, so Supian Hadi, der Regierungschef von East Kotawaringin, denn dies sei eine ansteckende Krankheit und verstosse gegen religiöse Normen. Er begrüsse den vorgeschlagenen Gesetzesentwurf zur Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten und danke dem Rat dafür. Er hoffe nun, dass diese Pläne so rasch wie möglich umgesetzt werden können, da die Zunahme von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten alarmierend seien.

Supian Hadi befindet sich derzeit in seiner zweiten Amtsperiode als Regierungschef des Regierungsbezirks East Kotawaringin auf der Insel Kalimantan. Mit solchen Äusserungen nimmt seine Beliebtheit innerhalb der Bevölkerung noch mehr zu. Wie es mit dem Gesetzesentwurf weitergeht ist noch offen, doch leider würden solche Anträge eine deutliche Mehrheit kriegen.

Auch in anderen Teilen Indonesiens ist die LGBT-Community massiv unter Druck. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in April 2019 kommt es immer wieder zu grossangelegten Razzien, meist ohne gesetzliche Grundlage, und dies selbst im Umland der Hauptstadt Jakarta. Gleichgeschlechtliche Aktivitäten sind eigentlich legal in Indonesien, ausser in der Provinz Aceh auf Sumatra, wo die Scharia eingeführt wurde. Ein Vorstoss für ein Verbot von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten wurde aber auch schon im nationalen Parlament eingereicht, die Abstimmung dazu wurde jedoch immer wieder verschoben.