INDONESIEN: Schwules Paar öffentlich ausgepeitscht

INDONESIEN: Schwules Paar öffentlich ausgepeitscht
Am Freitag wurden in der indonesischen Provinz Aceh erneut zwei schwule Männer im Alter von 20 und 23 Jahren in aller Öffentlichkeit ausgepeitscht. Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein schwules Paar auf diese Weise bestraft wurde. Sie erhielten beide je 80 Peitschenhiebe vor rund 1'000 Zuschauern, darunter auch Touristen aus Malaysia.

Es sind schlimme Szenen, welche sich am Freitag einmal mehr in der Provinz Aceh abgespielt haben. Zwei Männer im Alter von 20 und 23 Jahren wurden öffentlich ausgepeitscht, da sie zusammen Sex hatten. Das schwule Paar erhielt je 80 Peitschenhiebe. Vor Ort waren rund 1'000 Zuschauer, darunter auch Touristen aus Malaysia, welche der Bestrafung bewohnten und die Auspeitscher in Sprechchören sogar noch lauthals aufforderten, härter zuzuschlagen. Zudem machten sie Fotos und drehten Videos der brutalen Bestrafung und öffentlichen Blossstellung.

Von offizieller Seite heisst es aus Banda Aceh, dass diese öffentliche Auspeitschung hoffentlich dazu führe, dass die Menschen die Scharia nicht mehr verletzen. Insgesamt wurden am Freitag 15 Personen ausgepeitscht, darunter auch wegen dem Konsum oder dem Verkauf von Alkohol, wegen Glücksspiel oder weil sie öffentlich Zuneigung gezeigt haben. Es war bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass auch ein schwules Paar ausgepeitscht wurde.

In Indonesien ist Homosexualität eigentlich nicht strafbar, doch in der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra erlaubte die Regierung die Einführung der Scharia, der islamischen Gesetzgebung, um die Unabhängigkeitsbestrebung der Provinz zu unterbinden. Aus diesem Grund ist Homosexualität dort verboten und wird hart bestraft. Doch auch im übrigen Indonesien erfährt die LGBT-Community mächtig Gegenwind. So steht sogar zur Debatte, ob Homosexualität neu in ganz Indonesien kriminalisiert werden soll. In jüngster Vergangenheit fanden im ganzen Land immer wieder Razzien statt und insgesamt wurden Hunderte von Männer wegen ihrer angeblichen, sexuellen Ausrichtung verhaftet. Im kommenden Jahr finden zudem Wahlen statt, was die Situation weiter verschlechtern dürfte, da Schwulenhetze ein beliebtes Wahlkampfthema ist.

Hier kannst Du die Online-Petition unterzeichnen, mit welcher die offizielle Schweiz aufgefordert werden soll, sich nicht nur für den Freihandel, sondern auch die LGBT-Rechte einzusetzen: Link