INDONESIEN: Wegen simplen Aussagen werden drei Frauen verhaftet
Er scheint ihnen wohl zu moderat zu sein, deshalb stellten zwei Frauen in einer Videobotschaft zahlreiche Behauptungen auf, um dem amtierenden indonesischen Präsidenten Joko Widodo öffentlich zu schaden. Nachdem das Video tausendfach geteilt wurde, sind nun drei Frauen, welche im Zusammenhang mit diesen Botschaften stehen, verhaftet worden. Dies sei eine reine präventive Massnahme gewesen, heisst es von der Polizei, da die Frauen mit diesen Botschaften Ängste und Konflikte in der Bevölkerung auslösen könnten. Ihnen drohen wegen den Gesetzen gegen Hassrede und der Zensur im Internet bis zu sechs Jahre Haft.
In der Videobotschaft behaupteten die Frauen unter anderem, dass der amtierende Präsident Joko Widodo die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen werde, sollte er die Wahlen, welche in wenigen Wochen am 17. April stattfinden, gewinnen. Zudem werde er die Gebete der Muslime, welche fünf Mal am Tag stattfinden, abschaffen und er werde zudem Frauen dazu zwingen, den Hijab abzulegen.
All diese Aussagen deuten daraufhin, dass die Frauen den moderaten Kurs des aktuellen Präsidenten nicht gutheissen und daher Stimmen für einen Kandidaten sammeln wollen, welcher einen konservativeren Islam vertritt. Dies ist auch die aktuelle Tendenz im Land, dass der konservative, strenge Islam, welcher besonders von Saudi Arabien gefördert wird, immer mehr politisch an Gewicht bekommt.
Joko Widodo hat keine der ihm vorgeworfenen Forderungen je gestellt oder auch nur angedeutet, und er ist zudem auch praktizierender Moslem. Er gilt jedoch als moderat. Er hat auch nicht eingegriffen, als es im Land zu massiven LGBTI+ Verfolgungen kam, und gewisse Städte und Provinzregierungen gar das Militär gegen die Conmunity einsetzte. Um seine Wahlchancen zu erhöhen hat sich Joko Widodo zudem Ma'ruf Amin, ein sehr konservativer, islamischer Gelehrter, als Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten an Bord geholt.