IRAN: Irans Regime nach mehreren Sexskandalen unter Druck
Geht es um gleichgeschlechtliche Aktivitäten, dann kennt Iran kein Pardon und es droht neben langer Haft, Körperstrafen wie Auspeitschen auch die Todesstrafe. Dabei zögert das Regime auch nicht, diese tatsächlich auszusprechen. Aufgrund von gleich mehreren Sexskandalen, welche im Iran in den vergangenen Wochen öffentlich wurden, bröckelt die Fassade des Regimes nun aber und es hagelt mächtig Kritik.
So tauchte erst ein Video eines Stadtrats auf, welches ihn beim Rauchen von Opium und beim Masturbieren zeigt. Ein zweites Video machte etwas später die Runde, welches einen Regierungsbeamten beim Sex mit einem jüngeren Mann zeigt. Der Beamte ist ausgerechnet für die Umsetzung islamischer Werte zuständig. Während seine Identität nicht öffentlich bestätigt wurde, so war trotzdem auffällig, dass der mutmassliche und in den Sozialen Netzwerken genannte angebliche Täter seines Postens enthoben wurde.
Nun tauchte auch noch ein drittes Video auf, welches offenbar einen hohen Geistlichen bei gleichgeschlechtlichen Aktivitäten mit dem Ehemann seiner Schwester zeigen soll. Neben dem Video wurden auch Screenshots von Textnachrichten öffentlich gemacht, welche sexuell anzügliche Chats zwischen dem Geistlichen und dessen Schwager zeigen sollen.
Die Empörung über diese Skandale ist gross und entlädt sich vor allem in den Sozialen Medien. Dabei zeigt sich, dass sich die Menschen aber nicht in erster Linie über die einvernehmlichen, gleichgeschlechtlichen Kontakte ärgern, sondern vielmehr über die Scheinheiligkeit des Regimes. Dass sie gegen die Bevölkerung bei diesen Aktivitäten mit aller Härte vorgehen, selber aber hinter vermeintlich verschlossenen Türen das selbe tun.
Die Videos wurden von einem Telegram-Kanal namens Radio Gilan veröffentlicht, der von Payman Behboudi betrieben wird, einem in Deutschland lebenden Journalist.
Für queere Menschen ist ein offenes Leben im Iran unmöglich und sie werden total in den Untergrund verdrängt. Dabei müssen sie äusserst vorsichtig sein, denn die Regierung und die Sittenwächter haben ein gut vernetztes System zur Bespitzelung aufgebaut. So wird unter anderem auch das Internet streng überwacht.