IRAN: Todesstrafe an zwei schwulen Männern ausgeführt

IRAN: Todesstrafe an zwei schwulen Männern ausgeführt
Vor sechs Jahren wurden zwei 32-jährige Männer aufgrund von gleichgeschlechtlichen Handlungen verurteilt und nun wurde die Todesstrafe an ihnen vollzogen. Menschenrechtsaktivisten vor Ort haben die Exekutionen öffentlich gemacht. Der Staat und die staatlichen Medien haben sie offenbar verschwiegen.

Mehrdad Karimpour und Farid Mohammadi, beide 32, wurden vor sechs Jahren aufgrund von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten ins Maragheh Gefängnis im Nordwesten des Landes gesteckt. Wie das Human Rights Network des Landes nun berichtet, wurde am Sonntag die Todesstrafe durch Hängen an den beiden Männern ausgeführt. Gemäss Iran Human Rights haben die staatlichen Medien die Exekution der Beiden verschwiegen und nicht darüber berichtet.

Auch weitere Menschenrechtsorganisationen, sowie der iranische Journalist Karmel Melamed berichteten mittlerweile von der Exekution und bestätigten, dass Homosexualität der Grund für die Todesstrafe war. Der Iran legt die Scharia äusserst streng aus, und wendet die Todesstrafe noch immer gegen schwule Männer an. Aktuell wird Sex unter Männern mit der Todesstrafe oder 100 Peitschenhieben, und Sex unter Frauen mit 100 Peitschenhieben bestraft, wobei sich dies je nach Auslegung auch ändern kann. Zudem kommt es diesbezüglich oftmals zu sehr unfair geführten Gerichtsprozessen.

Verschiedenste internationale Menschenrechtsorganisationen und Queer Aktivist:innen rufen nun die internationale Gemeinschaft dazu auf, Iran für dessen LGBTI+ feindliche Haltung zu verurteilen. Zudem soll über den Fall von Mehrdad Karimpour und Farid Mohammadi berichtet werden, um damit auf das Schicksal der Community vor Ort aufmerksam zu machen.

Einer lesbischen Frau, welche im vergangenen Jahr aus dem Iran fliehen wollte, droht derzeit im schlimmsten Fall ebenfalls die Todesstrafe. Ebenfalls 2021 kam es zudem zu einem sogenannten Ehrenmord, was dazuführte, dass sich viele aus der Community mutig mit Regenbogenfahnen in der Öffentlichkeit zeigten und die Videos davon online stellten. Berichte zeigen zudem, dass viele LGBTI+ im Iran keinen anderen Ausweg als eine Transition sehen, um auf diese Weise ihre gleichgeschlechtlichen Neigungen ausleben zu können. Zudem leiden sie auch unter massiver Gewalt, welche von der eigenen Familie ausgeht.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch.