IRLAND blickt auf zehn Jahre Ehe für alle zurück
Es war eine Weltpremiere als in Irland erstmals die Bevölkerung eines Landes über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare abgestimmt hat. Ein mitunter von den Gegnern ziemlich feindlich geführter Abstimmungskampf brachte wenig Erfolg und schlussendlich stimmten bemerkenswerte 62 Prozent für die Ehe für alle. Ein überraschend deutliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass Irland als gesellschaftspolitisch eher konservativ gilt und die Kirche doch noch immer ziemlich viel Macht hatte.
Seit die Ehe im Mai 2015 geöffnet wurde, haben bis Ende 2024 insgesamt 5‘865 gleichgeschlechtliche Paare von diesem Recht Gebrauch gemacht. Dabei waren es 53 Prozent Männer- und 47 Prozent Frauenpaare, wie die Behörden im Rahmen der Marriage Referendum +10-Konferenz mitteilten. Insgesamt machen queere Paare heute rund drei Prozent aller Ehen aus, welche in Irland neu geschlossen werden.
Doch auch in Irland ist es mit der Einführung der Ehe für alle noch nicht getan, dies ist sich auch die Politik bewusst. Die Ministerin für Kinder, Menschen mit Beeinträchtigung und für Gleichstellung, Norma Foley, kündigte auf der Konferenz auch einen LGBTI+ Aktionsplan bis ins Jahr 2028 an. Damit soll sichergestellt werden, dass Irland auch weiterhin ein Leuchtturm der Gleichheit, Demokratie und Inklusion bleibt.