IRLAND: Blutspendeverbot für MSM gelockert

IRLAND: Blutspendeverbot für MSM gelockert
Nun zieht auch Irland nach und lockert sein Blutspendeverbot für Männer, welche mit Männern Sex haben: Statt eines strikten Verbots haben nun auch jene MSM eine Zulassung zur Blutspende erhalten, wenn sie während mindestens zwölf Monaten keinen sexuellen Kontakt mehr hatten. Zahlreiche Länder haben ihr Verbot bereits auf diese Weise gelockert und auch in der Schweiz diskutiert man diese Massnahme…

Die bislang in Irland geltenden Blutspenderegeln für Männer, die Sex mit Männern (MSM) haben, stammen aus einer Zeit, als sich die Aids-Krise auf dem Höhepunkt befand. Da dieses generelle Verbot aus heutige Sicht alles andere als zeitgemäss ist, hat Irland nun seine Richtlinien gelockert. Neu werden auch MSM zum Blutspenden zugelassen, sofern sie jedoch während mindestens zwölf Monaten keinen sexuellen Kontakt mehr hatten. Die Entscheidung wird damit begründet, dass sich die Testmethoden für Blutkonserven massiv verbessert haben, und aus diesem Grund habe man die geltenden Regeln neu beurteilt.

Gesundheitsminister Simon Harris erklärte, dass nur drei Prozent der Bevölkerung, welche Blutspenden könnte, auch tatsächlich Blut spenden gehen, und dies, obwohl einer von vier einmal in seinem Leben an den Punkt kommt, an dem er selber eine Bluttransfusion brauche. Der Irish Blood Transfusion Service (IBTS) biete einen sicheren, zuverlässigen und starken Service für das Gesundheitssystem, und es seien die nötigen Programme und Massnahmen vorhanden, um sowohl die Spender, wie auch die Empfänger von Blutkonserven zu schützen. Das IBTS werde auch weiterhin immer wieder alle Richtlinien anschauen und im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Beweisen, mit auftretenden Infektionskrankheiten und mit internationalen Erfahrungen aktiv überprüfen. Er habe im Juni die Empfehlung des IBTS angenommen, welche eine Änderungen bei den Blutspendekriterien für Männer, die mit Männern Sex haben und von Personen, welche schon mal eine sexuell übertragbare Krankheit hatten, vorsah. Er möchte sich an dieser Stelle auch beim IBTS für deren Arbeit bedanken, erklärte Harris weiter, da sie in den vergangenen sechs Monaten alles daran gesetzt haben, dass die Neuerungen innerhalb der vereinbarten Fristen umgesetzt werden konnten.

Mit diesen neuen Richtlinien zieht Irland mit anderen Ländern wie Kanada und Grossbritannien gleich. Es geht aber noch nicht so weit, wie es von vielen Organisationen gefordert wird, nämlich, dass nicht die sexuelle Orientierung massgeblich ist für die Blutspende, sondern das jeweilige Risikoverhalten einer Person.