IRLAND: Senator und LGBTI+ Aktivist David Norris tritt zurück
Die LGBTI+ Community hat David Norris sehr viel zu verdanken. Nicht nur war er der erste offen homosexuelle Politiker, der in Irland ins Parlament gewählt wurde, sondern er hat sich auch mit Vehemenz für die Rechte queerer Menschen eingesetzt, und dies selbst damals, als Homosexualität in Irland noch illegal war.
1983 war er es, der eine Klage beim Obersten Gericht in Irland einreichte um gegen die Kriminalisierung von Homosexualität vorzugehen. Da diese damals mit 3 zu 2 Stimmen abgelehnt wurde, zog er das Urteil bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg weiter. Dort gewann er und somit war es seinem Kampf zu verdanken, dass Homosexualität schliesslich 1993 legalisiert wurde.
1987 wurde er erstmals in den Seanad, den Senat von Irland, gewählt, und durch sein politisches Engagement gelang ihm seither bis heute immer wieder die Wiederwahl ins Oberhaus. Während dieser Zeit hat er insgesamt 34 Gesetzesentwürfe eingebracht und dies vor allem zu sozialen Themen, einige davon auch für die LGBTI+ Community. Er hat sich dabei stets für Menschenrechte und die Gleichberechtigung eingesetzt.
Mit 36 Jahren im Senat ist er der Senator, der am längsten im Senat in der Geschichte des Landes einsass. Nun erklärte er in seiner letzten Rede, dass es an der Zeit sei, den Stab an die nächste Generation weiterzugeben.
Nachdem er seinen Rücktritt erklärte, zollten ihm gleich Staatspräsident Michael D. Higgins und der Taoiseach Leo Varadkar ihren Respekt und lobten ihn für seinen unermüdlichen Einsatz für die Gleichstellung und die Vielfalt in Irland. David Norris war insbesondere auch für Varadkar ein besonderes Vorbild. Varadkar war der erste offen schwule Premierminister von Irland. Er war von 2017 bis 2020 im Amt und seit 2022 ist er bis heute erneut Premierminister.
Bild: © 1-555-confide - Creative Commons Attribution 3.0 Unported