IRLAND: Wird ein Schwuler zum nächsten Premierminister?

IRLAND: Wird ein Schwuler zum nächsten Premierminister?
Laut aktuellen Umfragen könnte Irland demnächst seinen ersten schwulen Premierminister erhalten: Leo Varadkar heisst der Mann und er liefert sich, je nach Umfrage, ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Simon Coveney. Wann es zu einem Wechsel an der Spitze kommt, ist noch nicht bekannt, doch die Beliebtheit des aktuellen Premiere ist stark eingebrochen.

Die Regierung von Enda Kenny, dem aktuellen Taoiseach, so heisst das Amt des Premierministers in Irland, wird zusehends unbeliebter, und entsprechend bringen sich seine möglichen Nachfolger in Stellung um im Falle eines Rücktritts das Amt übernehmen zu können. Unter den möglichen Bewerbern ist auch der aktuelle Minister für soziale Sicherheit, Leo Varadkar. Laut einer aktuellen Umfrage liegt der 38-Jährige mit 35 Prozent der Stimmen deutlich vor allen anderen Kandidaten, und damit könnte er der erste offen schwule Taoiseach von Irland werden. Simon Conveney kommt ihm demnach am nächsten, und zwar mit 23 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen ist mit 26 Prozent aber noch sehr hoch.

Bei einer anderen Umfrage sieht es etwas anders aus: Dort verbucht Conveney rund 40 Prozent der Stimmen auf sich, und Varadkar kommt auf 33 Prozent. So wie es aktuell aussieht, würde es damit ohnehin zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Varadkar und Conveney kommen. Mit dem Amt des Taoiseach würde auch gleichzeitig der Vorsitz der Partei Fine Gael einhergehen. Die Beiden werden sich nun mit Enda Kenny treffen um sich über eine mögliche Nachfolge zu beraten. Kenny wurde bereits mehrfach öffentlich aufgefordert, dass er seinen Rücktritt einreichen und schnellst möglich eine Lösung für die Führung des Landes finden solle. Es wird allgemein erwartet, dass er dies auch tun wird, wenn er aus Washington DC von einem Treffen mit Donald Trump zurückkehrt.

Einer weiteren Umfrage zufolge fordern 37 Prozent seinen sofortigen Rücktritt, während 29 Prozent sich einverstanden erklärten, wenn Kenny noch bis nach dem St. Patricks Day und damit bis nach seinem Besuch bei Donald Trump im Amt bleibt. Der Druck auf den aktuellen Premierminister steigt stetig, und die Forderungen nach seinem Rücktritt werden, nicht zuletzt auch in seiner eigenen Partei, immer lauter.