ITALIEN/ KANADA: Schwules Paar aus Kanada verklagt Melonis Partei - und gewinnt!

ITALIEN/ KANADA: Schwules Paar aus Kanada verklagt Melonis Partei - und gewinnt!
Melonis Partei Fratelli d’Italia hat ein Bild eines schwulen Paares mit ihrem gemeinsamen Kind für eine politische Kampagne gegen Leihmutterschaft verwendet. Darauf reichte das kanadische Paar eine Klage gegen die Partei ein - und sie bekamen nun Recht zugesprochen. Weniger erfolgreich war die Klage der Fotografin, doch auch für sie gab es nun ein Happy End.

Während sieben Jahren kämpften BJ Barone und Frank Nelson, sowie Fotografin Lindsay Forster vor Gericht gegen die rechtsradikale Partei Fratelli d’Italia der heutigen Premierministerin Giorgia Meloni. Der Grund: Die Partei hat 2016 ein Bild des schwulen Paares aus Kanada mit ihrem neugeborenen Sohn für eine politische Kampagne gegen Leihmutterschaft für gleichgeschlechtliche Paare benutzt. Ein Thema, welches den beiden Vätern besonders nahe ging, kam doch ihr Sohn Milo im Pride Month 2014 ebenfalls über eine Leihmutterschaft zur Welt.

Nachdem Fotografin Lindsay Forster das Bild der jungen Familie schoss und es bei sich in den Sozialen Medien hochgeladen hat, verbreitete es sich in windeseile viral. So wurden offenbar auch die Fratelli d’Italia darauf aufmerksam und sie verwendeten es kurzerhand - ohne eine Erlaubnis einzuholen - für ihre LGBTI+ feindliche Kampagne. Als das Paar davon erfuhr, reichten sie sofort eine Klage gegen die Partei ein.

Der Kampf vor Gericht dauerte nun seit 2016 an, und dies über eine Entfernung von mehreren tausend Kilometern. Sie hätten jeweils mit Google Translate Übersetzungen gemacht, um sich so verständigen zu können, erklärte Barone im Interview. Nun bekamen sie Recht und eine Summe von je 14‘000 Kanadische Dollar, je rund 9‘200 Schweizer Franken, zugesprochen.

Weniger Glück hatte die Fotografin: Ihre Klage wegen Verletzung des Copyrights wurde abgelehnt und daher muss sie nun für die Prozesskosten aufkommen, auch für jene der italienischen Partei. Dies brachte die Fotografin in finanzielle Schwierigkeiten, denn sie müsse Monate arbeiten um dieses Geld wieder reinzukriegen. Dabei geht es um eine Summe von 8‘000 kanadische Dollar, rund 5‘250 Schweizer Franken.

Doch schlussendlich gab es nun auch für die Fotografin ein Happy End: Freunde richteten für sie eine GoFundMe-Seite ein und die Kosten konnten Dank rund 130 Spendenden bereits mehrheitlich gedeckt werden.

© Governo italiano - Giorgia Meloni