ITALIEN: Premierministerin verfügt Stopp der Anerkennung von Kindern von LGBTI+ Paaren

ITALIEN: Premierministerin verfügt Stopp der Anerkennung von Kindern von LGBTI+ Paaren
Die rechtsextreme, italienische Premierministerin hat die Gemeinden angewiesen, dass keine Kinder von LGBTI+ Paaren mehr anerkannt werden sollen. Die Städte müssen sich nun dieser Aufforderung beugen, da die bestehenden Gesetze keinen Schutz von gleichgeschlechtlichen Eltern vorsehen.

Seit dem Jahr 2016 besteht in Italien die Möglichkeit der Eingetragenen Partnerschaft. Eine Gleichstellung in Bezug auf die Adoption ist darin aber nicht vorgesehen, und so gibt es nur in bestimmten Ausnahmen eine Möglichkeit, dass gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren können. So können etwa Einzelpersonen Kinder adoptieren, und dies steht auch LGBTI+ offen. Unter bestimmten Umständen haben Gerichte zudem bereits Stiefkindadoptionen gutgeheissen. Eine gemeinsame Adoption ist seit 2021 aber ausschliesslich ausländischen, gleichgeschlechtlichen Paaren vorbehalten.

Dieses komplizierte Konstrukt bestehend vor allem aus Gerichtsurteilen ist nicht zuletzt durch die Katholische Kirche entstanden, welche sich mit Vehemenz gegen ein Adoptionsrecht im Partnerschaftsgesetz gestemmt hat, vor allem mit der Begründung, dass damit Leihmutterschaften gefördert werden könnten. Leihmutterschaften sind in Italien nach wie vor illegal, doch es kam in Mailand bereits vor, dass gleichgeschlechtliche Eltern von Kindern aus Leihmutterschaften anerkannt wurden. Dem, sowie auch der Anerkennung der Stiefkindadoption bei gleichgeschlechtlichen Paaren, will die italienische Regierung unter der rechtsextremen Premierministerin Giorgia Meloni nun den Riegel schieben.

Das Innenministerium des Landes hat dazu an die Gemeinden Briefe verschickt, mit welchen sie die lokalen Behörden auffordern, keine Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren mehr anzuerkennen. Dies bestätigte unter anderem der Bürgermeister von Mailand, Giuseppe Sala. Er erklärte zudem, dass man diese Aufforderung respektieren müsse, doch man werde gleichzeitig auch weiter für eine Verbesserung der Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren und ihrer Kinder kämpfen.

LGBTI+ Organisationen begrüssten diese Ankündigung von Giuseppe Sala und sie erklärten, dass sie sich dem Kampf für die Rechte von Regenbogenfamilien anschliessen werden. Niemand dürfe so vernachlässigt werden und man müsse sicherstellen, dass die Kinder in einer Welt aufwachsen, auf welche sie stolz sein können.

Bild: © Governo Italiano - Presidenza del Consiglio dei Ministri - Licenza CC-BY-NC-SA 3.0 IT