ITALIEN: Tausende demonstrierten in Mailand gegen die LGBTI+ feindliche Regierung

ITALIEN: Tausende demonstrierten in Mailand gegen die LGBTI+ feindliche Regierung
Tausende demonstrierten am Wochenende in Mailand gegen die rechtsradikale Regierung von Giorgia Meloni, welche ihre Drohungen aus dem Wahlkampf wahr gemacht und damit begonnen hat, die Rechte von queeren Menschen einzuschränken. Sie wies Städte und Gemeinden an, keine Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren mehr anzuerkennen. Dafür erntet die Regierung auch Kritik von der Opposition und deren Anführerin Elly Schlein.

Das Anliegen ist für Elly Schlein, ihres Zeichens neue Oppositionsführerin und Vorsitzende der Demokratischen Partei, eine Herzensangelegenheit, ist sie doch selber bisexuell und lebt in einer Partnerschaft mit einer Frau. Aus diesem Grund überrascht es kaum, dass sie sich nun gegen das Vorgehen der Regierung Meloni im Zusammenhang mit Regenbogenfamilien wehrt.

Die Regierung hat vor wenigen Tagen die Gemeinden und Städte angewiesen, dass sie künftig keine Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren mehr anerkennen sollen. Rechtlich gesehen war es ein Graubereich und bei mehreren Gerichtsentscheiden urteilten Richter:innen jeweils zu Gunsten von Regenbogenfamilien.

Die nun erfolgte Weisung der Regierung ist somit ein Rückschritt für die Rechte queerer Menschen, und kann nicht zuletzt für Kinder zu einer echten Gefahr werden. Durch die Einschränkung des Elternrechts auf die biologischen Eltern stehen Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren quasi schutzlos da. Diese Anerkennung ist beispielsweise wichtig, wenn es um medizinische Behandlungen geht, bei denen die Eltern entscheiden sollen.

Elly Schlein hielt denn auch nicht mit Kritik an dieser „bürokratischen Vorgehensweise“ zurück und erklärte, dass diese Anweisung des Innenministeriums ideologisch, grausam und diskriminierend sei. Gleichzeitig betonte sie, dass sie sich nun noch stärker für den Schutz von LGBTI+ Familien einsetzen werde. Sie schloss sich Tausenden von Demonstranten an, welche am Wochenende in Mailand gegen die Regierung Meloni auf die Strasse gingen.

Während der Kundgebung versprach Schlein, dass sie einen Vorstoss einbringen werde um diese Gesetzeslücke zu schliessen. Es gehe nicht zuletzt um Kinder, welche längst zu unserem Alltag gehören, in unseren Gemeinden aufwachsen und in unsere Schulen gehen, so Schlein. Diese Familien seien es Leid, immer weiter diskriminiert zu werden.

Unterstützung erhält sie dabei unter anderem auch vom Bürgermeister von Mailand. Er reagierte ebenfalls konsterniert auf die Ankündigung der Regierung Meloni und erklärte, dass man die Anweisung zwar befolgen werde, doch man werde sich nun umso mehr dafür einsetzen, dass Regenbogenfamilien rechtlich besser geschützt werden.