ITALIEN zielt mit neuem Gesetz gegen Leihmutterschaft auf queere Paare

ITALIEN zielt mit neuem Gesetz gegen Leihmutterschaft auf queere Paare
Italien hat sein bereits bestehendes Gesetz gegen Leihmutterschaft weiter verschärft. Wenn italienische Bürger:innen fortan im Ausland ein Kind mittels Leihmutterschaft bekommen, machen sie sich strafbar. Damit zielt die Regierung Meloni wohl in erster Linie auf gleichgeschlechtliche Paare.

Bereits seit dem Jahr 2004 verbietet Italien die Leihmutterschaft im Land. Nun, unter der Regierung der rechtsextremen Fratelli D‘Italia von Premierministerin Giorgia Meloni, wurde dieses Verbot weiter verschärft und sogar aufs Ausland ausgeweitet. Wer die Politik der aktuellen Regierung verfolgt, dem wird klar, dass diese Ausweitung vor allem auf gleichgeschlechtliche Paare abzielt. Zugeben würde dies die Partei nie, denn zusammen mit ihrem Koalitionspartner, der Lega Nord, nennen sie vielmehr den Schutz der Frauen als Hauptziel.

Die Strafen, welche bei einem Verstoss drohen sind hoch: Wenn Paare etwa im Ausland ein Kind mittels einer Leihmutterschaft bekommen, dann drohen ihnen bei der Rückkehr nach Italien bis zu zwei Jahre Haft und eine Geldbusse von bis zu 1 Million Euro. Dabei wird betont, dass dieses Verbot für alle Paare gelte.

Kritiker bekämpften die Vorlage, da das Land ohnehin bereits eine extrem niedrige Geburtenrate habe. Weiter treffe es besonders gleichgeschlechtliche Paare, welche in Italien schon keine Kinder adoptieren dürfen, geschweige den Heiraten dürfen.

Das Gesetz wurde nun nach einer Debatte von rund sieben Stunden im Senat mit 84 zu 58-Stimmen angenommen. Das Unterhaus hat der Vorlage bereits im vergangenen Jahr zugestimmt. Vor dem Senat kam es auch zu Demonstrationen von queeren Familienorganisationen.