JAMAIKA/ USA: Diplomatische Verstimmungen zwischen den beiden Ländern

JAMAIKA/ USA: Diplomatische Verstimmungen zwischen den beiden Ländern
Weil Jamaika die Akkreditierung der Ehepartnerin einer amerikanischen Diplomatin, welche neu für die USA auf der Insel hätte arbeiten sollen, abgelehnt hat, ist es zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Washington DC und Kingston gekommen. Die USA haben nun bereits Gegenmassnahmen ergriffen.

Wenn Staaten Diplomat:innen in andere Länder schicken, dann müssen diese erst mit einem offiziellen Antrag angefragt und dann bestätigt werden. Dies war auch bei einer US-amerikanischen Diplomatin der Fall, welche zusammen mit ihrer Ehefrau aus den USA nach Jamaika entsandt hätte werden sollen. Demnach sollten die diplomatische Immunität zusammen mit anderen Privilegien, welche die Diplomatin im Ausland geniesst, wie üblich auch auf die Ehepartnerin ausgedehnt werden.

Nachdem Jamaika die gesetzte Frist für eine Bestätigung des Gesuchs für die Ehefrau verstreichen liess, intervenierte die USA mit einem zweiten Schreiben. Dieses wurde schliesslich von den jamaikanischen Behörden abgelehnt. Als Begründung nannte ein Regierungsbeamter in einem Radiointerview, dass die Genehmigung der Ehefrau der Diplomatin voraussetzen würde, dass Jamaika die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare anerkennen müsste. Da dies aber im Inselstaat illegal ist, könne das Gesuch der USA auch nicht genehmigt werden.

Die Ablehnung des Gesuchs führte nun zu diplomatischen Verstimmungen zwischen den beiden Ländern, welche sonst eigentlich immer beste Beziehungen pflegten, und die USA haben bereits erste Gegenmassnahmen umgesetzt um den Druck auf Jamaika zu erhöhen. So haben die Amerikaner ihrerseits ein Gesuch abgelehnt, mit welchem Jamaika die Verlängerung des Aufenthalts von drei eigenen Diplomaten in den USA beantragt hat. Dies ging einher mit der Aufforderung, dass diese drei Diplomaten das Land nach Ablauf ihres während fünf Jahren gültigen Diplomatenvisa unverzüglich verlassen sollen.

Dabei handelt es sich nicht nur um irgendwelche Diplomaten, sondern laut Presseberichten unter anderem um die jamaikanische Botschafterin in den USA, Audrey Marks, sowie um den Generalkonsul von Jamaika in Miami, Oliver Mair. Normalerweise ist eine Verlängerung ihrer Visa eine reine Formsache, doch sie wurden offenbar zusammen mit einer weiteren Person von den amerikanischen Behörden angewiesen, noch innerhalb diesen Jahres nach Jamaika zurückzukehren.

Ob die USA noch weitere Massnahmen in Betracht ziehen, ist derzeit nicht bekannt. Laut Medienberichten in Jamaika wird allerdings befürchtet, dass diese Weigerung von Seiten Jamaikas die diplomatischen Beziehungen zu den USA weiter belasten könnten.