JAMAIKA: Interamerikanische Kommission fordert die Aufhebung von Jamaikas Anti-Gay-Gesetzen

JAMAIKA: Interamerikanische Kommission fordert die Aufhebung von Jamaikas Anti-Gay-Gesetzen
Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte hat geurteilt, dass die Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten gegen die Amerikanische Menschenrechtskonvention verstosse. So fordert die Kommission nicht nur die sofortige Aufhebung des Gesetzes, sondern auch die Zahlung von Entschädigungen an die Opfer...

Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (IACHR) ist eine selbstständige Organisation innerhalb der OAS, der Organisation Amerikanischer Staaten, der neben den USA 35 weitere Länder in Nord- und Südamerika angehören. So hat die Kommission den Auftrag die Menschenrechte auf den beiden amerikanischen Kontinenten zu fördern und zu schützen.

Nun hat sich die IACHR an Jamaika gewandt und das dortige Gesetz, welches gleichgeschlechtliche Aktivitäten bestraft, verurteilt. Es verstosse gegen die Amerikanische Menschenrechtskonvention. Das noch aus der Kolonialzeit stammende Gesetz sieht bis zu zehn Jahre Haft oder Arbeitslager vor. Die Kommission fordert nun nicht nur, dass dieses Verbot aufgehoben wird, sondern, es sollen auch Entschädigungen an all jene bezahlt werden, welche Opfer dieses Gesetzes wurden.

Das Gesetz wird heute zwar nur noch sehr selten angewandt, aber es wird oft dazu benutzt um Mitglieder der LGBTI+ Community zu erpressen oder einzuschüchtern. Zudem, so erklärt die IACHR, würde es die negative Haltung gegenüber der Community unterstreichen. Jamaika gilt als eines der LGBTI+ feindlichsten Ländern der Welt, da Homo- und Transphobie tief in der Bevölkerung verankert und stark mit Gewalt verbunden sind.

Das Urteil des IACHR betrifft aber bei weitem nicht nur Jamaika, denn wie OutRight Action International berichtet, kriminalisieren mehr als die Hälfte aller Staaten in der Karibik gleichgeschlechtliche Aktivitäten. Diese werden nun mit diesem Urteil ebenfalls zum Handeln aufgefordert.