JAPAN: Das Internationale Olympische Komitee unterstützt erstmals offiziell ein Pride House
Schon bei früheren Olympischen Spielen organisierten die lokalen LGBTI+ Communities jeweils ein Pride House, um den queeren Gästen eine Anlaufstelle und ein Treffpunkt über die Dauer der Sportwettkämpfe bieten zu können. Doch diesmal ist alles ein bisschen anders: Wegen der Coronapandemie konnten die Olympischen Spiele in Tokio nicht wie geplant in diesem Sommer stattfinden und wurden deshalb um ein Jahr verschoben. Doch die Veranstalter des Pride House Tokyo haben sich nun entschieden, das Haus bereits am Internationalen Coming Out Day, dem 11. Oktober, feierlich zu eröffnen. Dabei ist der Treffpunkt nicht nur der erste dieser Art in Japan, sondern, es ist auch das erste Pride House, welches offiziell vom IOC, dem Internationalen Olympischen Komitee, unterstützt wird.
Die Organisatoren des Pride House hoffen sich damit auch einen politischen Anstoss in Bezug auf die Rechte der LGBTI+ Community im Land. So gibt es aktuell weder ein Partnerschaftsgesetz noch die Ehe für alle im Land. Einzig einige Kommunen, etwa gewisse Stadtviertel von Tokio oder seit wenigen Tagen auch Kyoto, haben aus Eigeninitiative sogenannte Partnerschaftszertifikate eingeführt, mit welchen gleichgeschlechtliche Paare zumindest auf dieser Ebene gewisse Rechte erhalten. Gegenüber anderen Industrienationen liegt Japan damit weit im Hintertreffen. Auch innerhalb der Gesellschaft sind Vorurteile weit verbreitet, und Coming outs gerade innerhalb der Familie sind äusserst schwierig.