JAPAN: Gericht erlaubt trans Mann seine Dokumente offiziell anzupassen

JAPAN: Gericht erlaubt trans Mann seine Dokumente offiziell anzupassen
Ein Familiengericht in Tsuyama hat den Weg für einen trans Mann geebnet, damit er sein Geschlecht in den offiziellen Dokumenten anpassen kann, ohne dass er sich einer chirurgischen Sterilisation unterziehen muss. Dies ist ein weiteres, historisches Gerichtsurteil für die trans Community in Japan!

Bislang war es in Japan vorgeschrieben, dass eine chirurgische Sterilisation vollzogen wird, wenn eine trans Person ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten anpassen will. Nun hat ein Familiengericht in Tsuyama im Fall von Tacaquito Usui enschieden und sich an seine Seite gestellt. Der 50-jährige könne seine Dokumente dahingehend anpassen, damit sein Geschlecht damit widerspiegelt werde. Dabei berücksichtigten die Richter auch, dass er sich einer Hormontherapie unterzogen hat. Usui wollte bereits vor fünf Jahren sein Geschlecht in den offiziellen Dokumenten anpassen lassen, doch sein Antrag wurde damals noch abgelehnt.

Einen Teil dieses klar trans feindlichen Gesetzes aus dem Jahr 2003 hat das Oberste Gericht des Landes vor wenigen Monaten bereits gekippt. Ein 15-köpfiges Gremium entschied im vergangenen Oktober nämlich, dass es gegen die Verfassung des Landes verstosse, wenn man trans Personen vorschreibt, dass sie keine Fortpflanzungsorgane haben dürfen um das Geschlecht offiziell anzupassen. Damit habe man ihnen zuvor eine chirurgische Sterilisation aufgezwungen, damit sie die Möglichkeit hatten, ihr Geschlecht in den Dokumenten anzupassen.

Die Entscheidung wurde von einer trans Frau ins Rollen gebracht: Ihre Anwälte erklärten damals, dass die Frau die Anforderungen für eine Anpassung ihres Geschlechts bereits erfülle, da sie sich während Jahren einen Hormontherapie unterzogen habe. Aus diesem Grund müsse sie sich keinem operativen Eingriff unterziehen, da ihre Fortpflanzungsfähigkeit bereits extrem stark zurückgegangen sei.

Auch im Fall eines 48-jährigen trans Mannes stimmten die Richter zu, dass das derzeit bestehende Gesetz aus dem Jahr 2003 veraltet, unmenschlich und verfassungswidrig sei. Es stehe zudem im Widerspruch dazu, dass man sich bemühe eine integrative Gesellschaft zu schaffen, welche auch die wachsende Akzeptanz gegenüber der Geschlechtervielfalt abbilde.

Für Tacaquito Usui jdenfalls beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt, wie er überglücklich an einer Pressekonferenz erklärte, nachdem die Richter ihre Entscheidung bekanntgegeben haben. Er sei bereits sehr aufgeregt.