JAPAN: Ministerium besorgt über bessere Anerkennung queerer Partner:innen

JAPAN: Ministerium besorgt über bessere Anerkennung queerer Partner:innen
Dass ein Partner eines gleichgeschlechtlichen Paares von einer lokalen Behörde bei der Wohnsitzbescheinigung als „Ehemann“ eingetragen wurde, sorgte nun für Kritik von einem Ministerium. Die Stadt zeigt sich deswegen aber unbeirrt und erklärte, dass man nicht vor habe, die Bescheinigung zu ändern.

Bereits im Mai hat die Stadt Omura in der Präfektur Nagasaki eine Wohnsitzbescheinigung für ein gleichgeschlechtliches Paar ausgestellt und dabei den einen Mann als „Haushaltsvorsteher“ eingetragen, und den anderen als „Ehemann“. Diese Bezeichnungen stehen normalerweise nur verheirateten, heterosexuellen Ehepaaren zu, da es in Japan für gleichgeschlechtliche Paare noch keine Möglichkeit gibt, ihre Partnerschaft anerkennen zu lassen.

Das Ministerium für innere Angelegenheiten und Kommunikation hat nun ein Schreiben an die Behörden verfasst und bedenken zu dieser Wohnsitzbescheinigung geäussert. Diese könne zu zahlreichen Problem in der Praxis führen, da die beiden Männer aufgrund der Bescheinigung wie ein Ehepaar geführt werden. So dürfe etwa bei den Sozialversicherungen nicht alleine aufgrund dieser Bescheinigung entschieden werden.

Die Behörden von Omura halten weiterhin an ihrer Wohnsitzbescheinigung fest. Diese sei ordnungsgemäss ausgestellt worden und man erwäge nicht, diese abzuändern oder durch eine Neue zu ersetzen. In Japan wird bereits seit Jahren über die Anerkennung queerer Paare debattiert. Zahlreiche Gemeinden, Städte und Stadtbezirke bieten mittlerweile eine Art Partnerschaftsgesetz an, und sie machen auch Druck auf die nationale Politik, dass es endlich auch eine landesweite Lösung für gleichgeschlechtliche Paare geben muss - bislang leider nur mit mässigem Erfolg.