KANADA: Blutspendeverbot für MSM wird vollständig aufgehoben

KANADA: Blutspendeverbot für MSM wird vollständig aufgehoben
Mit Kanada hebt ein weiteres Land das längst überholte Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben auf. Ab dem 30. September soll nur noch das individuelle Risikoverhalten einer Person zählen, ob jemand Blutspenden darf, und nicht mehr die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität.

Israel, Grossbritannien, Frankreich, Griechenland und Ungarn haben diese homophoben Richtlinien bereits abgeschafft, und nun hat auch Kanada bekanntgegeben, dass das aktuell noch geltende Verbot von schwulen und bisexuellen Männer für die Blutspende vollständig aufgehoben wird.

Im Fall von Kanada bedeutet dies, dass die Männer, die Sex mit Männern haben, nicht mehr drei Monate auf Sex verzichten müssen um Blutspenden zu dürfen.

Es die Canadian Blood Services, welche beim zuständigen Ministerium einen Antrag gestellt hat, damit die geltenden, diskriminierenden Regeln aufgehoben werden. Die neuen Richtlinien werden am 30. September in Kraft treten und fortan sollen sämtliche Spender überprüft werden.

So soll nicht mehr die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität ausschlaggebend dafür sein, ob jemand zur Blutspende zugelassen wird, sondern das individuelle Risikoverhalten einer jeden Person. Dazu hat Canadian Blood Services einen neuen Fragenkatalog ausgearbeitet, der alle zu ihrem Sexualverhalten befragt bevor sie Blut oder Blutplasma spenden können.

Seit dem Beginn der Aids-Krise und bis ins Jahr 2013 waren schwule und bisexuelle Männer in Kanada vollständig von der Blutspende ausgeschlossen. Danach wurden MSM zwar zugelassen, aber nur, wenn sie während fünf Jahren keine sexuellen Kontakte mit anderen Männern hatten. 2016 wurde diese Frist auf ein Jahr gesenkt und dann 2019 auf noch drei Monate.

In der Schweiz liegt diese Frist übrigens noch immer bei 12 Monaten.