KANADA: Verbot von Konversionstherapien gilt ab nächstem Monat
Es hat lange gedauert, doch nun war es endlich soweit: Premierminister Justin Trudeau konnte eines seiner Wahlversprechen umsetzen und ein Verbot von Konversionstherapien durchbringen. Das Anliegen wurde schon zuvor im Parlament debattiert, ist jedoch gescheitert. Doch der neueste Versuch erhielt sowohl vom Unterhaus, wie auch vom Senat einstimmigen Zuspruch, und so war die Absegnung durch die Regierung nur noch Formsache.
Durch die sogenannte königliche Zusage durch den Generalgouverneur von Kanada, oder dessen Stellvertreter, kann das Gesetz nun bereits im Januar 2022 in Kraft treten.
Justin Trudeau zeigte sich hocherfreut über diesen Schritt und schrieb via Twitter, dass das Gesetz für ein Verbot der abscheulichen und erniedrigenden Konversionstherapien die königliche Zustimmung erhalten habe, und damit könne es nun in Kraft treten. Man werde immer für die LGBTQ2 (lesbian, gay, bisexual, transgender, queer, and Two-Spirit)-Kanadier:innen und deren Rechte einstehen, so der Premier weiter.
Durch das neue Gesetz wird es künftig strafbar sein, Konversionstherapien bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen anzuwenden. Wer dies bewirbt oder davon profitiert handelt ebenfalls illegal. Führende Verbände und Organisationen von Medizinern, Psychologen und Psychiatern lehnen solche Praktiken schon lange klar ab.
Immer mehr Länder vollziehen diesen Schritt und verbieten explizit Konversionstherapien, so etwa Brasilien, Deutschland, Ecuador, Malta und Taiwan, aber auch zahlreiche US-Bundesstaaten. Während einige solche Verbote nur für Minderjährige kennen, so haben andere, wie beispielsweise nun Kanada, ein generelles Verbot eingeführt.
Die Methoden bei Konversionstherapien reichen von Beten über Hypnose bis hin zu Psychotherapien oder Elektroschocks.