KANADA: Verbot von Konversionstherapien trat in Kraft
Seit heute ist es offiziell: Konversionstherapien sind in Kanada verboten. Das Gesetz unserer Regierung ist in Kraft getreten, was bedeutet, dass es jetzt illegal ist diese verabscheuenswürdige und schädliche Praktik zu fördern, zu bewerben, davon zu profitieren oder jemand dem auszusetzen. LGBTQ2 Rechte sind Menschenrechte, schrieb etwa Premierminister Justin Trudeau via Twitter.
Trudeaus Regierung wollte anfänglich nichts von einem solchen Verbot wissen, da sie der Meinung waren, dass dies die einzelnen Provinzen und deren Regierungen, sowie die Gesundheitsvereinigungen zusammen umsetzen sollten. Da es aber nicht vorwärts ging, machte es Trudeau schliesslich zur Top-Priorität seiner Regierung.
Zwei Jahre lang wurde immer wieder darüber debattiert und das Parlament verwässerte den Entwurf immer mehr. Schliesslich übernahmen im November 2020 Justizminister David Lametti, sowie Marci Ien, die Ministerin für Frauen, Geschlechtergleichstellung und Jugend, das Zepter und stellten einen neuen Entwurf vor, der auch einige Lücken der alten Versionen schloss. So sind diesmal sowohl Minderjährige, wie auch Erwachsene durch dieses Gesetz geschützt.
Im Dezember 2021 hat das Parlament schliesslich die Vorlage gutgeheissen, und sogar die Konservativen, welche das Verbot zuvor erbittert bekämpft haben, stellten sich hinter das Anliegen. Nach der königlichen Zustimmung kurz danach konnte das Gesetz nun am 7. Januar in Kraft treten.
Bereits vor dem nun eingeführten Verbot haben sämliche medizinischen Verbände wie die Ärztekammer oder die Vereinigung der Psychiater und Psychologen diese Therapieformen abgelehnt. Vor dem nationalen Verbot haben zudem die Provinzen Nova Scotia und Ontario, sowie das Territorium Yukon die Konversionstherapien bereits verboten.