KANADA: Verbot von Konversionstherapien verzögert sich

KANADA: Verbot von Konversionstherapien verzögert sich
Das Unterhaus hat einem Verbot der LGBTI+ feindlichen Konversionstherapien bereits zugestimmt, doch im Senat verzögert sich die Debatte nun. Frühestens im September soll es dort weitergehen und falls Premier Justin Trudeau Neuwahlen ausruft, könnte es noch weiter hinausgeschoben werden.

Es waren deutliche Worte, mit welchen sich Vize-Premierministerin Chrystia Freeland an die Medien wandte. Sie sei frustriert, dass der Senat das C-6-Gesetz nicht behandelt habe, welches in der Woche zuvor vom Unterhaus mit klaren 263 zu 63 Stimmen angenommen wurde. Dieses Verbot würde den Kanadier:innen tatsächlich helfen, und wenn man es nicht umsetze, dann komme es zu weiteren Verletzungen von Menschen.

Da nun die Sommerpause des Parlaments kommt, kann das Gesetz frühestens im September durch den Senat behandelt werden. Da Premier Justin Trudeau dann aber auch schon Neuwahlen ansetzen könnte, wäre es möglich, dass das Gesetz noch weiter verzögert wird, oder mit anderen Worten, dass das neue Gesetz auch nochmals das Unterhaus mit den neuen Abgeordneten passieren müsste. Einen Antrag, damit das Parlament während der Sommerpause noch für ein paar Sondersitzungen zusammenkommt, um unter anderem auch das Verbot gegen Konversionstherapien zu behandeln, wurde von den Abgeordneten abgelehnt.

Derzeit regiert Justin Trudeau in einer Minderheitsregierung, doch er könnte bereits im September Neuwahlen ansetzen um von seinem Umgang mit der Coronakrise zu profitieren und damit mehr Stimmen zu gewinnen.